Ein transeuropäisches Geflecht von Trennung, Liebe und Sehnsucht

„Union Place“ – dreisprachige Theaterpremiere am Salzburger Schauspielhaus

Jens Ole Schmieder und Sophia Fischbacher. Foto: Jan Friese

Kronstadt – Heute, am 25. Mai, findet am Schauspielhaus Salzburg (Österreich) die Premiere des Theaterstücks „Union Place – Eine kurze Trilogie“ der Kronstädter Dramatikerin Elise Wilk statt. Der rumänische Regisseur Alexandru Weinberger-Bara bringt das Stück, in dem Deutsch, Rumänisch und Englisch gesprochen wird, mit einem Ensemble aus Rumänien, Luxemburg und Österreich auf die Bühne.

In Wien begegnet Sophie Darius am Flughafen, aus dem Flirt wird eine Affäre, die auf absoluter Ehrlichkeit fußen soll. Doch bald zeigt sich, dass Sophie ein Geheimnis hütet, das durch den Angriff Russlands auf die Ukraine bedroht wird…
In Luxemburg warten der wohlhabende Deutsche Walter und seine Frau Daniela, eine rumänisch-stämmige Sängerin, auf Danielas Sohn, der seine Mutter jahrelang nicht gesehen hat. Doch nicht für den Urlaub ist er zu ihnen gefahren…
In Rumänien treffen sich Mariana und Rudolf nach Jahrzehnten wieder. Als Jugendliche waren sie ein Paar, doch als er beschloss, vor der Revolution in den Westen zu fliehen, blieb sie vor Ort. Was ist in dieser Nacht genau passiert?
Die Figuren sind Verwandte, Suchende, im Osten und im Westen gleichsam Getriebene. Jede Erzählung steht für sich, kreist um Flucht, Sehnsucht und Einsamkeit und ist doch untrennbar mit den anderen Strängen verbunden. Im Laufe des Stückes wird ein feines Netz zwischen den Protagonisten gesponnen, deren Schicksale sich verweben, verwirren, verknoten…

Elise Wilk, eine der meistgespielten Dramatikerinnen der jüngeren Generation in Rumänien, entwirft mit poetischem Realismus ein mehrsprachiges Panorama unterschiedlicher Lebensentwürfe durch den Kontinent, zeigt mit Humor und Tragik kulturelle Unterschiede, aber auch menschliche Gemeinsamkeiten jenseits der Landesgrenzen.
Es spielen: Christiane Warnecke, Philippe Thelen, Cristina König, Wolfgang Kandler, Jens Ole Schmieder, Sophia Fischbacher und Andrei Chifu. Das Bühnenbild ist von Isabel Graf, die Musik von Georg Brenner. Es wird Übertitel in deutscher und rumänischer Sprache geben.

„Union Place“ ist eine europäische Koproduktion vom Escher Theater, dem Schauspielhaus Salzburg und dem Nationaltheater Temeswar/Timișoara. Unterstützt wird das Projekt auch vom Rumänischen Kulturinstitut in Wien und dem Österreichischen Kulturforum in Bukarest. Das Stück wird bis zum 28. Juni 2023 im Studio des Schauspielhauses gezeigt. Alle Termine sowie Informationen zum Stück sind unter schauspielhaus-salzburg.at erhältlich. Ende August wird die Inszenierung auch am Temeswarer Nationaltheater zu sehen sein.