Ein Virtuelles Museum für Reschitza

Als Teil eines künftigen Labors für Städtische Innovation

Reschitza – Der Gründer und Betreuer des Reschitzaer Museums der Amateurfilmer, Andrei Bălbărău, das von der Filiale Reschitza der Klausenburger „Babeș-Bólyai”-Universität beherbergt wird, ist gemeinsam mit dem Verein „Make Better“ (MKBT) und einer innovativen Abteilung des Bukarester Museums des Rumänischen Bauern/Muzeul Țăranului Român, dem Ethnologischen Bildarchiv/ Arhiva Etnologică de Imagine mit einer neuen Initiative vor die Öffentlichkeit getreten: sie beabsichtigen den Aufbau eines Labors für Urbane Innovation, in dessen Rahmen als Erstes ein Virtuelles Museum der Stadt entstehen soll.
Es handelt sich insgesamt um ein Team sehr junger Leute, das sich auf die Suche nach „Geschichten“ von gestern und heute begibt, über Menschen und Orte der Stadt, über schöne und traurige Ereignisse (und die Erinnerungen daran), das Archivfotos und -dokumente sucht und das alle Funde speichern und abrufbar machen möchte – eben im Digitalen/Virtuellen Museum der Stadt. Bezeichnend (für Insider aber gar nicht überraschend), dass das Museum des Banater Montangebiets nicht zum Kernteam gehört.

„Durch unser Vorhaben wird vor allem Erlebtes aufgezeichnet und dokumentiert“, erklären die Vertreter von „Make Better“, „persönlich Erlebtes, Erlebtes im Rahmen der Industrie- und Gesellschaftsgeschichte der Stadt, mehr oder weniger verklärte Erinnerungen daran. Wir digitalisieren Dokumentarmaterial, Multi-Media-Archive, zeichnen Erzählungen auf über persönlich Erlebtes, über Events und emblematische Organisationen der Stadt, archivieren eine Art `kollektives Gedächtnis` der Stadt und ihrer Wandlungen. Wir werden dafür die Bezeichnung ´Virtuelles Museum Reschitza 250+´ benutzen, indem wir auch auf die Geschichte des kleinen Mannes eingehen wollen – Erinnerungen der Stadtbewohner – und beabsichtigen, das virtuelle Museum so zu gestalten, dass die Erinnerungen an die Vergangenheit zu einer Ressource für die Zukunft werden. Dazu ist das 250. Gründungsjahr der Industrie im Oberern Bersautal, das wir 2021 begehen, ein guter Anlass.“

Die Plattform wird bereits in diesem Herbst zugänglich gemacht, erst-mals beim geplanten Nationalforum des Kulturguts. Daran gebaut werden soll aber permanent, denn die Initiatoren betrachten sich auch als Teil der von der Stadt anvisierten urbanen Regenerierung von Reschitza. Konkret werden Themenrouten durch die Stadt aufgebaut, die Stadt mit Infotafeln versehen, so dass auch ein „physischer Erkundungsgang“ mittels der Digitalplattform des virtuellen Museums möglich wird.

Finanziert wird das Projekt von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds und vom Reschitzaer Rathaus. Das Labor für Urbane Innovation soll am Ende fünf Abteilungen haben: Stadt und Natur; Kreatives Viertel; Identität, Kulturgut, Kultur; Gastronomie; Unternehmertum.