In Rumänien feiert man seit 1998 am 18. Dezember den Tag der nationalen Minderheiten (Regierungsbeschluss Nr. 881/1998). Das geht auf den 18. Dezember 1992 zurück, an dem die 92. Plenarsitzung der 258. UNO-Generalversammlung die Erklärung über die Rechte von Personen, die nationalen oder ethnischen, religiösen und sprachlichen Minderheiten angehören, verabschiedete. Dass für uns in Rumänien dieser Tag der nationalen Minderheiten nicht glücklich ausgewählt wurde, ist eine Tatsache, die schon mehrmals unterstrichen wurde: an diesem Tag gedenkt man auch der Opfer des Umbruchs in der zweiten Hälfte des Dezember 1998 und er liegt sehr nahe zu den bevorstehenden Weihnachtstagen, wo viele in Rumänien in Hektik versetzt sind. Und trotzdem bleibt der 18. Dezember weiterhin in Rumänien der Tag der nationalen Minderheiten.
Das Demokratische Forum der Banater Berglanddeutschen und der Kultur- und Erwachsenenbildungsverein „Deutsche Vortragsreihe Reschitza“ waren auch in diesem Jahr die Hauptveranstalter dieses Tags im Banater Bergland. Die offiziellen Behörden des Kreises und der Ortsverwaltungen denken seit einigen Jahren nicht mehr daran.
Begonnen hat der Festtag zur Mittagszeit im „Constantin Gruescu“-Mediensaal der „Eftimie Murgu“-Universität Reschitza mit einer interaktiven Veranstaltung, eine Zusammenarbeit der „Eftimie Murgu“-Universität Reschitza, des „Diaconovici - Tietz”-Nationalkollegs Reschitza, der „Paul Iorgovici”-Kreisbi-bliothek Karasch-Severin und der Organisationen der deutschen Minderheit im Banater Bergland.
Nach der Einführung des Vizerektors der Reschitzaer Universität und zugleich stellv. Vorsitzender des DFBB, Dr. Ing. Christian Paul Chioncel, folgte der Historiker und Lehrer an der Uni und im „Diaconovici - Tietz”-Nationalkolleg, Dr. Christian Rudolf, der über die Bedeutung des Zusammenlebens verschiedener Minderheiten im europäischen und rumänischen Kontext sprach. Es folgte der DFBB-Vorsitzende, der sich speziell auf das Zusammenleben im Banater Bergland bezog, auf die Vielseitigkeit der Sprachen, Konfessionen und Kulturen im Südwesten Rumäniens: hier leben Vertreter von elf Minderheiten in grösserer und von zehn in kleinerer Zahl.
Am Nachmittag fand im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum Reschitza eine Feier zum Tag der nationalen Minderheiten in Rumänien und zugleich die letzte Veranstaltung in diesem Jahr statt. In den Sprachen der verschiedenen Minderheiten, die in Rumänien leben sowie mit Advents- und Weihnachtsliedern trugen Vincenzo Cerra und die Musikgruppe „Intermezzo“ (Pfr. János Varga und Lucian Duca) dazu bei.
Der DFBB-Vorsitzende wünschte zum Schluss ein gesegnetes Weihnachtsfest, in Dankbarkeit für den in Reschitza gestalteten Festtag der nationalen Minderheiten in Rumänien und kündigte an, dass die erste Veranstaltung 2019 traditionell am 9. Januar, den 121. Geburtstag des Volkskundlers, Schriftstellers und Pä-dagogen Alexander Tietz, im Deutschen „Alexander Tietz“-Zentrum (ab 17.00 Uhr) stattfinden wird.