Ein Vorbild in der Branche

Die Generalversammlung der Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ billigte den Bericht des Verwaltungsrates für das Geschäftsjahr 2019

Kronstadt – Zufrieden zeigten sich die Mitglieder der Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ mit der Bilanz für das Geschäftsjahr 2019, die ihnen letzten Samstag anlässlich der Generalversammlung dieser Vereinigung vorgelegt wurde. Das erklärt sich in erster Linie durch den beachtlichen Nettoprofit, der verbucht werden konnte und größtenteils als Dividenden an die Gesellschafter ausbezahlt werden soll.

Auch heuer, wie schon im Vorjahr, fand die Heltia-Generalversammlung in der Gaststätte „Edelweiß“ (Floarea de colț) in Heldsdorf/Hălchiu statt. In dieser stattlichen Burzenländer Gemeinde befindet sich der Geschäftssitz der im Jahr 1991 gegründeten Landwirtschaftsgesellschaft. Damals war die örtliche Kollektivwirtschaft aufgelöst worden, und die Rückgabe von Grund und Boden an die ehemaligen Eigentümer oder deren Erben verzeichnete erste Ergebnisse. Das Angebot, die rückerstatteten landwirtschaftlichen Nutzflächen zwecks gemeinsamer Nutzung in der aufgrund der neuen einschlägigen Gesetzgebung entstandenen Landwirtschaftsgesellschaft „Heltia“ zusammenzuführen, wurde von den Heldsdörfer Sachsen, zu denen auch rumänische Mitbürger hinzukamen, gern angenommen. Zurzeit zählt „Heltia“ rund 80 Gesellschafter. Die Vereinigung nutzt annähernd 400 ha Bodenfläche, die allerdings in etwa 20 an unterschiedlichen Orten befindliche Flurstücke zerstückelt ist – ein für die mechanische Bearbeitung nicht gerade günstiger Umstand.
Eugen Truetsch, Vorsitzender des Heltia-Verwaltungsrates, legte den Tätigkeitsbericht für das Jahr 2019 vor. Daraus ging hervor, dass sich die Gesamteinnahmen der Gesellschaft im vorigen Jahr, die Subventionen in Höhe von 1.041.664 Lei mitgerechnet, auf 3.227.465 Lei bezifferten. Dem stehen Ausgaben von insgesamt 2.490.248 Lei gegenüber. Nach Überweisung der Profitsteuer an die Staatskasse (16 Prozent vom Bruttoprofit) verblieb „Heltia“ ein Reingewinn von 633.887 Lei, nahezu das Vierfache des Nettoprofits vom Jahr 2018. Dieses Geschäftsergebnis ist umso erfreulicher, wenn man berücksichtigt, dass die in Insolvenz befindliche Zuckerfabrik Brenndorf/Bod der Gesellschaft aus den Vorjahren noch die beachtliche Geldsumme von rund 355.000 Lei schuldig geblieben ist. Dieser Umstand veranlasste den Verwaltungsrat, einen Teil der für das neue Landwirtschaftsjahr eingeplanten Zuckerrüben-Ernte (von 37 ha) unter günstigen Vertragsbedingungen der Zuckerfabrik Luduș (Kreis Mureș) zuzusprechen. Der Brenndörfer Zuckerfabrik soll die Ernte von weiteren 15 ha übergeben werden, in der Hoffnung auf die finanzielle Sanierung des Unternehmens und damit auch auf die Begleichung der Altschulden an „Heltia“.

Nahezu 97,5 Prozent ihrer Einnahmen erwirtschaftete „Heltia“ aus der Bearbeitung von Grund und Boden, den Rest jedoch aus der Viehzucht bzw. der Kuhmilch-Produktion. Aus dem Bericht des Heltia-Vorsitzenden erfuhren die Gesellschafter allerdings, dass zu Beginn dieses Jahres der Viehzucht-Sektor abgestoßen wurde. Für die Veräußerung von Kühen, Stall und Futterreserven wurde der Erlös von 90.000 Euro erzielt. Dieser soll in die Erweiterung des Maschinenparks - den Ankauf einer Kartoffelsetzmaschine, eines Kartoffelroders und einer Kartoffelsortiermaschine - investiert werden. Die Gesellschafterversammlung befürwortete diese Anschaffungen, ebenso auch den Vorschlag des Verwaltungsrates, nahezu 85 Prozent des im Jahr 2019 erzielten Nettoprofits als Dividenden an die Gesellschafter auszubezahlen und den Rest als Reserve zurückzubehalten.

Die Ernte, die „Heltia“ 2019 einfahren konnte, war nur zum Teil zufriedenstellend. Die wichtigste Kultur war wiederum der Weizen. Von 175 ha wurden aber im Durchschnitt nur 4083 kg/ha eingefahren. Fürs Burzenland ist das nicht gerade wenig, doch ein Jahr zuvor waren es stolze 6000 kg/ha gewesen. Bessere Durchschnittsergebnisse als 2018 wurden hingegen bei den Kartoffeln (rund 43.250 kg/ha von 22 ha), den Zuckerrüben (rund 52.300 kg/ha von 41 ha) und der Gerste (rund 4700 kg/ha von 25 ha) erzielt. Schwächer als 2018 war der Durchschnitt noch beim Raps (3470 kg/ha von 56 ha) und bei den Sojabohnen (rund 1780 kg/ha von 11 ha). Von jeweils 5 ha wurden Körnermais (9000 kg/ha) und Silomais (37.200 kg/ha) geerntet.

In den 29 Jahren ihres Bestehens hat „Heltia“ immer positive Geschäftszahlen vorweisen können. Im Burzenland genießt diese Landwirtschaftsgesellschaft einen guten Ruf. Andernorts gilt sie als Vorbild in der Branche.