Reschitza – Der Chef der UNPR Karasch-Severin, der Abgeordnete Ion Tabugan, sucht verstärkt nach Mitteln und Wegen, um wieder „einfaches Mitglied“ der PNL zu werden – die er 2008, nach den Parlamentswahlen, umgehend zugunsten der Partei der Wendehälse um Vier-Sterne-General Gabriel Oprea verlassen hatte. Seit gegen diesen aber eine Strafuntersuchung läuft (Amtsmissbrauch als Innenminister und Vizepremier) und seit er ein Wahlprotokoll mit der PSD unterzeichnet hat, rührt Tabugan keinen Finger mehr in der UNPR.
Anscheinend gibt es für Tabugan keinen Platz mehr auf den Gesetztenlisten der UNPR/PSD für die Parlamentswahl im November d.J. und er geht einfach davon aus, dass ihm der Platz des Romsilva-Chefs von Karasch-Severin sicher ist. Von diesem Posten aus war er für die PNL ursprünglich ins Parlament gezogen, um sie anschließend sofort zu verraten.
Bei Romsilva in Reschitza/Reşiţa wird aber demnächst der Posten des Direktors frei, weil der gegenwärtige Amtsinhaber Ştefan Stănescu in Rente geht. Und wenn der Posten zur Besetzung ausgeschrieben wird, wie in solchen Fällen gesetzlich vorgeschrieben, dann hat Tabugan keine Chance mehr, den viel begehrten und anscheinend finanziell (und für die daraus resultierenden Beziehungen zur steinreichen Holzbranche) lukrativen Posten zu besetzen. Der Posten ist zudem für alle Parteien gleichermaßen interessant, weil die Forstindustrie zu den größten illegalen Parteispendern gehört und der Posten des Romsilva-Chefs in Wahlkampfzeiten in Rumänien immer ein Schlüsselposten ist.
In der PNL Karasch-Severin gibt es aber eine steife Opposition gegen eine Wiederaufnahme Tabugans in die Partei. Angeführt werden die Opponenten von der Chefin der Frauenorganisation, der zupackenden Iustina Turnea aus Bozovici, die Mitglied ist im Kreisrat und so ziemlich alles dirigiert, was sich im Südbanat mit Regional- und Lokalpolitik beschäftigt. Iustina Turnea hat ein Veto gegen die Rückkehr des Wendehalses ausgesprochen und so wagt mindestens die Hälfte der PNL-Mitglieder keinen Muckser zugunsten von Tabugan.
Dieser weiß zwar inzwischen sehr wohl, wer gegen seine Wiederaufnahme ist („die alte Schachtel von einer Iustin Turnea“, ließ er angeblich im engen Kreis seiner Intimi fallen), er ist sich aber auch sehr wohl bewusst, dass sein Wunschziel, der Direktorenstuhl von Romsilva, ohne eine starke Partei im Rücken ein Traum bleibt. Inzwischen verbreitet er (und lässt verbreiten), er wolle ja bloß als einfaches Parteimitglied zurück in die PNL, und dazu bräuchte es doch gar keine Zustimmung der Leitungsmitglieder, sondern bloß das Ausfüllen eines Aufnahmeantrags.