Reschitza – „Wir, durch unseren Jahreshaushalt, haben in diesem Jahr für Verteidigung zwei Prozent des BIP vorgesehen. Ein Großteil der Investitionen ins Verteidigungswesen wünschen wir in die rumänische Rüstungsindustrie zu stecken, damit es uns gelingt, sie zu entwickeln, neue Arbeitsplätze zu schaffen, dieser rumänischen Industrie einen Impuls zu geben!“ Das erklärte Premierminister Sorin Grindeanu bei seinem Reschitzabesuch vor Ostern, auf der Pressekonferenz, die er beim Sitz der PSD abhielt.
Als man nun eine Mediafax-Meldung lesen konnte, dass in diesem Jahr das Gros des Verteidigungsbudgets Rumäniens für den Ankauf amerikanischer Patriot-Raketen reserviert ist, machte sich an der Bersau/Bârzava Enttäuschung über einen „erinnerungsschwachen oder lügnerischen“ Premier breit, der zudem aus dem Banater Bergland kommt. Mediafax meldete nämlich: „Das Ministerium für Nationale Verteidigung MApN hat sich mit einem Gesuch an die Regierung der USA gewandt, in welchem es seine Disponibilität erklärt, Raketen vom Typ Patriot zu kaufen. Die Ankaufsprozedere sollen noch in diesem Jahr gestartet werden.“
Anlässlich seines Besuchs in Reschitza war der Premier auch im Maschinenbauwerk UCMR. Dort kündigte er an, schnellstens („kommende Woche“) den Wirtschaftsminister herzuschicken, um gemeinsam mit der Werksleitung eine Strategie auszuarbeiten, um das ehemals größte einschlägige Unternehmen Rumäniens auf Schwimmlinie zu bringen, indem Umprofilierungsmöglichkeiten sondiert werden sollen – auch in Richtung Rüstungsindustrie. Der Minister kam bislang nicht. Auch nicht, als eine bedeutende Delegation amerikanischer und europäischer Investoren Reschitza vergangene Tage besucht hat und er eigens dazu eingeladen wurde, als Vertreter der Regierung.
Graţian Mihăilescu, der Gründer von Urbanize Hub Romania, der jenen Besuch zusammen mit Lina Constantinovici von Invest 4.4 (eine aus Temeswar stammende Amerikanerin mit Wurzeln auch in Reschitza) organisiert hatte, versichert: „Herrn Grindeanu habe ich die Einladung zur Teilnahme bei seinem Besuch in Reschitza überreicht. Er versicherte mir, dass sein Wirtschaftsminister kommen wird. Später wurde die Variante an uns herangetragen, Minister Petrescu vom Ministerium für Unternehmertum werde kommen, zuletzt, dass Staatssekretärin Simona }eighiu-Jurj vom Wirtschaftsministerium kommen werde, die wie Grindeanu aus dem Banater Bergland stammt...“
Zuletzt hat Premier Grindeanu niemand ins Banater Bergland geschickt, um die Regierung zu vertreten. Das alles wirft kein gutes Licht auf eine Regierung, in die im Banater Bergland einige Hoffnung gesetzt wurde.