Hermannstadt - Am 4. Oktober 2023 lud das Konsulat der Bundesrepublik Deutschland in Hermannstadt/Sibiu zur jährlichen Feier des deutschen Nationalfeiertags im Hotel Hilton ein. Vertreter der Politik, Wirtschaft, Glaubensgemeinschaften und Kultur aus der Region Zentrum sind, wie immer, der Einladung gefolgt.
Die Feierlichkeiten standen unter dem Zeichen der Zusammenarbeit zwischen Rumänien und Deutschland, für die durch den Fall der kommunistischen Diktaturen in Osteuropa 1989 neue Weichen gestellt wurden.
Konsulin Kerstin Ursula Jahn erinnerte in ihrer Ansprache an die wichtigen politischen Besuche von deutscher Seite in Siebenbürgen in diesem Jahr, allen voran der Besuch des Bundestagspräsidenten Frank-Walter Steinmeier, welcher Ende Mai zusammen mit Staatspräsident Klaus Johannis Hermannstadt und die Umgebung besuchte. Die Region habe alle Besucher beeindruckt: „Keine deutsche Politikerin, kein deutscher Politiker, der oder die im Verlauf des jeweiligen offiziellen Besuches nicht den Wunsch geäußert hätte, auf jeden Fall einmal wieder her zu kommen, in diese schöne Region im Herzen Rumäniens, mitten in Europa“, berichtete Konsulin Kerstin Ursula Jahn in ihrer Ansprache.
„Horizonte öffnen“ war das Motto, unter welchem der diesjährige deutsche Nationalfeiertag stand. „Die offiziellen Feierlichkeiten in Deutschland fanden gestern und vorgestern (2. und 3. Oktober, Anm. d. Redaktion) in Hamburg statt und standen unter dem Motto ‘Horizonte öffnen’. Das erscheint mir mehr als passend für das, was auch wir hier immer wieder versuchen zu tun.“ Horizonte, die auf eine „tiefe Freundschaft, Anerkennung und bilateralem Austausch“ zwischen den beiden Ländern aufgebaut werden können, erläuterte Konsulin Jahn.
Sie betonte auch die entscheidende Rolle der Europäischen Union, die sich nun mit neuen externen, der Krieg in der Ukraine, und internen, das Aufkommen von nationalistischen Kräften, Herausforderungen konfrontiert. Sinnbildlich für den Grundgedanken der Europäischen Union steht auch die Beethovensche „Ode an die Freude“, die EU-Hymne: „Sie mag uns zu Bewusstsein bringen, wie wertvoll dieses Europa ist.“ Die drei Hymnen (Deutschland, Rumänien und EU-Hymne) wurden von Schülern des Kunstlyzeums in Hermannstadt vorgespielt. Diese sind Mitglieder des internationalen Projekts „grenzenlos“, ein staatsübergreifendes Orchesterprojekt, welches in diesem Sommer drei Mal die Friedenssymphonie „Dona nobis pacem“ in der Region Zentrum aufgeführt hat.
Die Feier hatte auch eine soziale Komponente. „Ich hatte die Idee, Sie, unsere Gäste, mit Blick auf die Fußball-EM 2024 in Deutschland einzuladen, für einen guten Zweck auf’s Tor zu schießen“, leitete Frau Jahn das Vorhaben des Konsulats ein. Mit Unterstützung der Hermanstädter Fußballlegende Viorel Hizo und des Fußballklubs F.C. Hermannstadt wurden die Gäste eingeladen, auf ein Fußballtor zu schießen, wobei für jeden Schuss aufs Tor eine Spende für das Kinderhospiz im Carl-Wolff-Heim getätigt wurde.