hab.Bukarest - Am 25. Juli schließt die öffentliche Debatte über die Kulturstrategie der Stadt Bukarest für die nächsten zehn Jahre. Gerade im Rahmen der Bewerbung um die Europäische Kulturhauptstadt 2021 beauftragte die Stadtverwaltung ARCUB, das Zentrum für kulturelle Projekte in Bukarest, eine Strategie für kulturelle Aktivitäten zu entwickeln. Der Rat soll noch vor dem 12. August über diese abstimmen. Am Montag, dem 18. Juli, fand unter der Leitung von Mihaela Murgoci von der Partei „Rettet Bukarest“ sowie Mitglied des Komitees für Kultur, Minderheiten, Sport und Jugend des Gemeinderates des Bezirks 4, eine öffentliche Konsultation im Stadtteil Tineretului statt. Murgoci beklagte den Rückgang der kulturellen Infrastruktur und der Unterstützung für Künstlerinnen und Künstler wie auch die mangelnde langfristige finanzielle und organisatorische Unterstützung von Projekten. Darauf sprach Oana Radu, die vom ARCUB mit dem Bukarester Strategieentwurf betraut wurde. Sie stellte heraus, dass nur 2 Prozent der Bukarester Bevölkerung regelmäßig kulturelle Veranstaltungen besuchten und 22 Prozent diesen komplett fernblieben.
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, sei es wichtig, Bukarest nicht als eine homogene Fläche zu „bespielen“, sondern die individuellen Bedürfnisse der einzelnen Distrikte herauszufinden und zu berücksichtigen. Wichtig seien unter anderem Räumlichkeiten, in denen Kulturschaffende wirken können, die Einbindung von Bildung, Stadtentwicklung und weiteren Bereichen in den Kulturbereich und Angebote, welche bei vielen Bürgern Anklang finden. Die Schulung und enge Einbindung der Administrative und der Abbau der Bürokratie auf dem Weg zur Projektförderung seien ebenfalls essenziell, um Bukarests kulturelles Spektrum zu erweitern. In der darauffolgenden Diskussion äußerten Anwohner und Vertreterinnen von NGOs und bereits vorhandenen kulturellen Einrichtungen zwar Lob für die Strategie, es mangelte ihnen jedoch an konkreten Vorhaben und Fristen sowie einem Finanzplan zur Untermauerung der Kulturstrategie. Es gab Anregungen, die Zusammenarbeit mit der Verwaltung von Seiten der NGOs ernster zu nehmen und auch bestehende Projekte auf ihre Sinnhaftigkeit hin zu prüfen.
Bis zum 25. Juli besteht die Möglichkeit, Vorschläge und Kritik einzureichen. Die Details der Bukarester Kulturstrategie und die Kontaktdaten können hier nachgelesen werden: www. Strategia CulturalaBucuresti.ro