Eine Seefahrt, die ist lustig…

Bevor es hinaus aufs Meer geht wird geübt

Morgensport

Die ganze Mannschaft des Lagers

Kronstadt - Ein Seefahrer wird nicht jeder. Doch bei dem Jungscharlager mit Jona, der im Bauch eines Fisches reiste, waren 85 Kinder und 40 Mitarbeiter begeistert mit dabei. In der letzten Juniwoche gab es bei wechselhaftem Wetter krasse Erfahrungen, Eindrücke und Herausforderungen, welche die Teilnehmer nicht so schnell vergessen werden. Kurz gesagt war es ein Training, um Seefahrer zu werden, welches am Schluss mit einem Diplom abgeschlossen wurde.

Nicht viele Völker wagten sich gerne hinaus aufs Meer, welches unberechenbar und voller Ungeheuer war. Jona, der Prophet, welcher seinen Feinden nicht Gottes Vergebung mitteilen wollte, sondern vor diesem Auftrag floh, erlebte aber Gottes Schutz tief im Meer und in wundersamer Weise im Bauch eines Fisches. So erzählte Diakonin Cristina Arvay und Alex Arhire, die beiden Jugendreferenten des Jugendwerkes der Evangelischen Kirche, die das ganze Zeltlager geleitet haben.

Käpt‘n Martin und sein Sekund Jonny begleiteten die Kinder auf dieser Reise, witzig und streng, die kleine Band machte gute Musik, zu der über 100 Leute eifrig tanzten, so dass auch die schüchternen Kleinen von gerade mal 9 Jahren ihr Heimweh vergaßen.
Die Tage begannen mit Morgensport im Schatten des Bucegi-Massivs, ein gutes Frühstück und wiederum neue Lieder der Band brachten gute Stimmung zustande. Eine Karte ist für eine Mannschaft auf See ganz wichtig, doch die Kinder hörten von Jona, der eben keine so gute Orientierung im Leben hatte. Auch am Nachmittag ging es um Kartenschnipsel, Piraten und einen Schatz in einem groß angelegten Geländespiel.

Konnte Jona wohl schwimmen? Kaum vorstellbar. Und doch riet er seinen Beifahrern im kleinen Schiffchen: Werft mich über Bord, direkt ins Wasser! Nass wurde es auch für die Kinder, denn an diesem Tag schien die Sonne heiß und alle Spiele waren feucht-nass. Jack Sparrow, der Pirat sollte durch verschiedene Aufgaben befreit werden. So lange sich zu konzentrieren zahlte sich aus, denn am Schluss gab es für alle eine Wasserschlacht, vor der niemand sich in Acht nehmen konnte. Das Lagerfeuer, die Musik und ein weiterer Teil der Gutenachtgeschichte, die wie an jedem Abend den Kindern erzählt wurde, waren dann viel stiller, so dass jeder sich auf seinen Schlafsack freute.

Jona erlebte erstaunlich viel, doch der Glaube war ein Anker für ihn in all seinen Erlebnissen. Er wurde durchgeschüttelt im Leben, auch seine Vorstellungen von Gott und den Menschen, doch er hielt fest an seinem Gott, der ihn nicht umkommen ließ. Während draußen der Regen die Bewegungsfreiheit etwas einschränkte, konnten im großen Zelt doch viele schöne Sachen angefertigt werden: Schiffchen aus Holz wurden gesägt und genagelt, T-Shirts wurden eingefärbt, Ketten gebastelt und vieles mehr.
Früher waren Schiffe ganz vom Wind und einem guten Segel abhängig. Die selbstgebastelten Schiffchen bekamen auch bunte Segel und wurden vom Stapel gelassen am kleinen See auf dem Gelände, dann ging es quer durch die Lüfte mit der Seilbahn (tirolian²). Abends, nachdem jeder schon so viel Fachwissen in diesen Tagen gehört und gelernt hatte, konnten in Gruppen beim Quizabend die Kenntnisse abgefragt werden.

Viel zu schnell näherte sich der letzte Tag. Da „erschien“ plötzlich auf dem Gelände ein großes Schiff, eine Hüpfburg, wo man hüpfen konnte, bis man seekrank wurde. Andere freuten sich an Wettbewerben auf Matratzen am kleinen See oder lieber an einem Lagerfeuer, wo jeder sich ein süßes oder salziges Stockbrot zubereiten konnte.

Am Abend wurde es ernster bei der Prüfung, doch alle ergatterten ein Diplom. An diesem Abend erfuhren die Kinder auch endlich den letzten Teil der Gutenachtgeschichte.

So ein Lager ist recht anstrengend: Viel Sonne, viel Bewegung, neue Freunde quer durch Siebenbürgen (von Kronstadt nach Mediasch, von Reen über Großalisch nach Heltau und Hermannstadt), das ist für viele Kinder eine Herausforderung. Doch miteinander über ein paar geistliche Fragen nachzudenken, die Geschichte von Jona für sich selber zu verstehen, Zeit für Gebet und Bibel zu haben – das macht schon was aus. Für die Mitarbeiter selber bedeutet die Vorbereitung für so ein Ereignis ein riesiger Berg an Arbeit, an Aufregung, aber auch positive Energie! Manche können es jetzt schon nicht mehr erwarten, nächstes Jahr wiederzukommen. 
Vielleicht als Cowboys, Zirkusleute oder Ritter? Tatsache ist: es war, wie wir immer sagen - das #bestelagerallerzeiten