Kronstadt - Das Nationalkolleg Johannes Honterus wird ab nun Karl Hübners Gemälde „Der Studentenhügel“ beherbergen. Das Kolleg erhält aufgrund eines Vertrags als Leihgabe das Bild, das vor Kurzem in Deutschland von Wolfgang Wittstock gekauft und nach Kronstadt/Brașov zurückgebracht werden konnte. (Mehr dazu können Sie in der nächsten Ausgabe der Karpatenrundschau lesen). „Der Studentenhügel stellt die Studenten (die damalige Bezeichnung der Schüler des Honterusgymnasiums) dar, die am 16. Oktober 1612 im von dem Kronstädter Stadtrichter Michael Weiß angeführten Heer für die Freiheit Kronstadts und des Burzenlandes kämpften. 39 von ihnen starben, wie auch Michael Weiß, auf dem Schlachtfeld.
Das Bild wird im Büro des Schuldirektors Radu Chivărean ausgestellt und soll als Anschauungsmaterial bei verschiedenen besonderen Anlässen dienen. Eine erste solche Gelegenheit war die Übergabe und anschließende Vorstellung des Bildes am Montag im Festsaal des Kollegs. Es beteiligten sich Schüler aus mehreren Klassen, Lehrkräfte, Direktor Radu Chivărean und Wolfgang Wittstock. Der „Studentenhügel“ bot den Anlass, an die dramatischen Ereignisse vor 410 Jahren zu erinnern, da der Mut und der Opfertod der damaligen Schüler in die Schulgeschichte eingegangen sind. Das Studentendenkmal in Marienburg gilt inzwischen als Mahnmal für die Opfer von Terror und Diktatur.
Das Vorführen eines vor vier Jahren von Honterusschülern unter Anleitung von Ursula Philippi entstandenen Kurzfilms zu Michael Weiß und zur Schlacht in Marienburg eröffnete die Veranstaltung im Festsaal - eine Veranstaltung, die als Beitrag des Honterus-Kollegs zur Gedenkfeier des Kronstädter Forums beim Marienburger Studentendenkmal vom Vortag gelten kann. Es folgten die Ausführungen von Wolfgang Wittstock zu Hübners Gemälde und zu dem Anlass, der zu seiner Entstehung geführt hat. Abschließend lasen drei Schülerinnen der Klasse VII C in Deutsch und Rumänisch einen Beitrag, der ihre Wertschätzung für den Einsatz der Honterus-Schüler vor vier Jahrhunderten im Freiheitskampf für ihre Heimat zum Ausdruck brachte.