Temeswar (ADZ) – Nachdem zwei Temeswarer Schulen, die Avram-Iancu-Allgemeinschule Nr. 19 und das private Logos-Lyzeum der Pfingstler-Gemeinde, bereits in der ersten Schulwoche auf Online-Unterricht umsatteln mussten, bereitet sich nun auch das angesehene Grigore-Moisil-Informatiklyzeum auf das sogenannte rote Szenario vor. Drei Schüler erkrankten dort an Covid-19, sie besuchen die 9., die 10. und die 12. Klasse, so dass die Schulleitung dem Kreiskomitee für Katastrophenschutz den Vorschlag unterbreitete, den gesamten Unterricht der Lyzealklassen für mindestens zwei Wochen über das Internet durchzuführen. Bei zwei der drei Moisil-Schüler soll die Erkrankung asymptomatisch verlaufen, bei einem dagegen traten Symptome auf. Eine Entscheidung über die Anwendung des roten Szenarios sollte gestern getroffen werden. Man habe die üblichen Maßnahmen zur Isolierung aller Mitschüler der Erkrankten getroffen, doch für die Grund- und Gymnasialschüler des Informatiklyzeums dürfte der Unterricht weiter stattfinden, da die Schule über getrennte Gebäude verfügt und kein Kontakt der Schüler der Klassen 1 bis 8 mit den Lyzealschülern stattgefunden haben soll.
Mittlerweile sind weitere Schüler und Lehrer erkrankt, wie das Kreisschulinspektorat mitteilte. Eine Covid-19-Infektion wurde bei zwei Eleven der Allgemeinschule Nr. 7 in Temeswar sowie bei einem Schüler des Gerhardinum-Lyzeums festgestellt, erkrankt sind je ein Lehrer in Liebling und in Deutschbentschek/Bencecu de Sus. Auch andere Schulen, vor allem in Temeswar, meldeten bisher Fälle, doch der Regelbetrieb geht vorerst weiter. Für je eine Klasse des Nikolaus-Lenau-Lyzeums und des Banater Kollegs wurde die häusliche Isolation der Schüler angeordnet, die nun den Unterricht über das Internet verfolgen. An der Allgemeinschule Nr. 19 erkrankten drei Mitglieder des Lehrerkollegiums, die gesamte Schule sattelte auf Online-Unterricht um. Alle Fälle werden von der Gesundheitsbehörde überprüft, im Kreis Temesch gibt es mittlerweile 11 aktive Infektionsherde.
Wie die ADZ erfahren konnte, mangelt es selbst an angesehenen Schulen wie dem Banater Kolleg an Masken, Seife und Desinfektionsmittel, die von den Eltern bereitgestellt werden müssen. Auch die Technik soll in zahlreichen Fällen zu wünschen übrig lassen, die Ausstattung mit leistungsfähigen Rechnern und Kameras, die die Übertragung des Klassenunterrichts ermöglichen soll, ist mangelhaft. Weil die Unterrichtszeit stark reduziert wurde und Grundschüler zum Beispiel nach 2 Stunden abgeholt werden müssen, entstehen vor den größeren Schulen immer wieder Verkehrsstaus und Menschenansammlungen. Das Kreisschulinspektorat und die Gesundheitsbehörde raten den Eltern, bei der Abholung ihrer Kinder Mund-und Nasenschutz zu tragen und Abstand zu anderen Personen zu halten.