Temeswar (ADZ) – Ein 37,9 Millionen Lei großes Loch klafft derzeit im Haushalt der Stadt Temeswar, teilt Bürgermeister Nicolae Robu mit. Einnahmen in dieser Höhe sind dem Bürgermeisteramt in den Monaten März und April entgangen. Knapp 109 Millionen Lei hatte die Stadt aus Steuern im Monat März 2019 eingenommen, in diesem Jahr waren es nur 77,5 Millionen Lei. Im April 2019 beliefen sich die Einkommen der Stadtverwaltung auf 60,3 Millionen Lei, heuer sanken sie bis auf 53,8 Millionen Lei, so dass insgesamt fast 38 Millionen Lei fehlen. Dies entspricht dem Wert von knapp acht Millionen Euro, das Minus ist selbstverständlich auf die Corona-Krise und die auf ein Minimum reduzierte Wirtschaftstätigkeit zurückzuführen. Ende April soll es Tage gegeben haben, an denen in den Kassen der Stadt zwischen 70.000 und 100.000 Lei geflossen sein, solche Zustände habe es noch nie seit seinem Amtsantritt vor acht Jahren gegeben, erklärte der Bürgermeister. Der Durchschnitt liege bei über 500.000 Lei pro Werktag.
Verzweiflung käme mittlerweile auf, aber man wolle vorerst auf überhaupt keine geplante Investition verzichten, so Robu. Man müsse jedoch den Terminkalender überdenken und einige Vorhaben vertagen. Man habe zwar alle Ausschreibungsprozeduren in die Wege geleitet, doch bevor sich die Lage nicht stabilisiert hat, werden keine neuen Arbeiten beginnen. Man hoffe, dass die Regierung höhere Defizite zulassen werde und dass sich ab Jahresmitte die Wirtschaft allmählich erholen könne.
Dann sollen auch mehr Einnahmen in den Haushalt fließen. Anfang 2020 hatte die Temeswarer Stadtverwaltung einen Rekordhaushalt angekündigt, die Ausgaben sollten bei 2,2 Milliarden Lei liegen, davon waren fast 690 Millionen Lei für sogenannte Investitionen in die Entwicklung vorgesehen. Zu den großen Vorhaben, die für dieses Jahr eingeplant waren, gehören die umfangreiche Instandsetzung und Erweiterung der Constantin-Prezan-Straße (früher: Lidia-Straße), die 42 Millionen Lei verschlingen sollte, der Ausbau des Sudului-Boulevards (11 Millionen Lei) und die Instandsetzung der Grigore-Alexandrescu-Straße (6,65 Millionen Lei). Bürgermeister Robu rechnet weiterhin damit, dass die Arbeiten in allen drei Fällen in diesem Jahr beginnen werden.