Kronstadt – Dienstag, am 15. November, waren es genau 29 Jahre seit der Revolte, die vom Kronstädter Lkw-Werk ausgegangen war und europaweit für Aufsehen gesorgt hatte. Einige hundert Kronstädter beteiligten sich an einer Gedenkveranstaltung beim Gedenkkreuz, das in der Verkehrsinsel vor dem Kreiskrankenhaus aufgestellt wurde.
Der Ort ist nicht zufällig gewählt worden. Er befindet sich auf der Strecke, die die unzufriedenen Arbeiter an jenem Wahlsonntag vom Lkw-Werk zum Sitz des kommunistischen Kreisparteikomitees zurücklegten. Erstmals wurde damals gegen die kommunistische Diktatur und gegen Ceauşescu protestiert, wobei auch „Deşteaptă-te române“, die spätere Nationalhymne, erklang.
Mit der Nationalhymne wurde auch die Gedenkveranstaltung eröffnet. In einer geistlichen Handlung wurde der inzwischen verstorbenen Revolte-Teilnehmer gedacht. Ehrenbekundungen kamen auch seitens der Gebirgsjägerbrigade und der Militärblaskapelle der Henri-Coandă-Luftwaffenakademie. Es folgten kurze Ansprachen und Kranzniederlegungen seitens der Kronstädter Verwaltungsbehörden vertreten durch ihre Leiter: Kreispräfekt Ciprian Băncilă, Kreisratsvorsitzender Adrian Veştea und Bürgermeister George Scripcaru. An der Zeremonie beteiligten sich, außer den Mitgliedern des Vereins „15 Noiembrie 1987 Braşov“, auch der Vorsitzende des Vereins der ehemaligen politischen Häftlinge (AFDPR), Staatssekretär Octav Bjoza, Mitglieder des Vereins der Kronstädter Revolutionsteilnehmer von Dezember 1989, Vertreter des Kreisschulamtes, Delegationen seitens mehrerer Parteien sowie Ex-Präsident Traian Băsescu. Letzterer nutzte seine Anwesenheit in Kronstadt/Braşov auch für den Wahlkampf und beteiligte sich an der Vorstellung der Kandidaten der Partei der Volksbewegung (PMP), die im Kulturzentrum Redoute stattfand.