Reschitza - „Ich baue auf das Versprechen der Baufirma, die mir und durch mich der Öffentlichkeit versichert hat, dass der Hauptplatz am 12. September eingeweiht werden kann“, sagte der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa. Seine unschwer herauszuhörende Zurückhaltung bezüglich des Termins ist eigentlich für keinen ein Geheimnis, wenn man den Stand der Arbeiten betrachtet und bedenkt, dass nur noch elf Arbeitstage der Bauleute (sie arbeiten samstags auch, aber nur halbtags) bis zur Einweihung vergehen müssen. Grad so einweihungsfertig und nach der Forderung bloß nach dem letzten Schliff sieht der Platz noch nicht aus - auch wenn der Fertigstellungstermin vom August bereits überschritten ist.
Ioan Popa: „Am 12. September kommt der Augenblick, wo alle, die kommen, um sich anzusehen, was wir 2020 hier machen ließen, sich überzeugen können, in welchem Stadium die Arbeit am Reschitzaer Hauptplatz ist. Leider müssen wir die Zahl der Neugierigen und Kulturbeflissenen auf 500 begrenzen, wegen der Pandemie-Präventionsvorgaben. Auf alle Fälle appelliere ich an alle Musikfreunde, die kommen werden, für die Nera-Klinik zu spenden.“
In der Nera-Klinik beim orthodoxen Nonnenkloster in der Nähe von Slatina Nera, Gemeinde Deutsch-Saska, im südlichen Banater Bergland soll ein ursprünglich nicht vorgesehener Verbindungstunnel gebaut werden zwischen dem Wohntrakt der Krebs-Reha-Patienten und dem Untersuchungs- und Behandlungstrakt. Die Erfahrung aus der Bauzeit hat gezeigt, dass in dieser Gegend sehr harte Winter mit hohem Schnee den Verkehr zwischen den beiden Immobilien sehr erschweren können, was durch den etwa 50.000 Euro teuren „Tunnel“ – eigentlich eine verglaste Galerie - gelöst werden soll. Da die Gegenfinanzierung von einer Million Euro zur Hauptfinanzierung aus EU-Mitteln mit Spenden – vor allem von Privatpersonen und NGO´s – realisiert wurde, will sich nun auch Reschitza beteiligen. Immerhin handelt es sich rumänienweit um die erste Krebs-Früherkennungs- und -Reha-Klinik, eine Initiative des aus Slatina Nera stammenden Bukarester Krebsspezialisten Dr. Pavel Chirilă.
Das Einweihungskonzert des runderneuerten Hauptplatzes von Reschitza wird von der Temeswarer Philharmonie bestritten (Leiter: der aus dem Dorf Valeapai, Gemeinde Ramna, im Banater Bergland stammende Klarinettist Ioan Gârboni), die dazu ein etwas ungewöhnliches Konzert vorbereitet, bei dem sie auch Rock-Pop-Sänger begleiten wird, u.a. den Leadsänger von „Vița de Vie“, Adrian Despot.
Hinsichtlich des Stadiums des Reschitzaer Hauptplatzes am 12. September meint der Bürgermeister: „Fertig sein werden sämtliche Strukturarbeiten, die Verlegung der Granit- und Andesit-Platten, auch die Parkmöbel werden montiert sein. Nicht fertig wurden die Pfosten für die Beleuchtung (sie kommen aus Italien und das dortige Werk hatte schwer mit Covid-19-Erkrankungen seiner Mitarbeiter zu kämpfen). Nicht ganz fertig sein werden auch die sechs Parallelstraßen im Lunca-Pomostului-Viertel, wo dieselbe Firma arbeitet, die auch den Hauptplatz ummodelt. Dort haben die Wolkenbrüche der vergangenen Monate alles durcheinandergebracht. Vor allem die Piazzetta an der Straße, die zur Bersaubrücke Richtung Industriebrache Mociur führt, wird nicht fertig.“