Einzelheiten über Tourismushafen Pojejena

Kreisrat partizipiert auch an Digitalisierung des Landwirtschaftsregisters

Reschitza - Der Kreisrat Karasch-Severin/Caraş-Severin tagte am vergangenen Mittwoch. Dabei wollten seine Mitglieder vor allem Einzelheiten über das grenzüberschreitende Projekt des neuen Donauhafens von Pojejena wissen, wo ein Tourismushafen entstehen soll, den der Kreisrat Karasch-Severin mitfinanzieren soll. Das Projekt, dem rund eine Million Euro aus den EU-Mitteln des Vorbeitrittsfonds für Serbien und für grenzüberschreitende Zusammenarbeit Rumänien-Serbien zugedacht sind, wird den zweiten Tourismushafen am rumänischen Ufer des Donaustausees Eisernes Tor I entstehen lassen und dem kleinen Lustfahrtschiff („vaporetto“) des Kreisrats mit seinen 70 Passagierplätzen, das sich dieser vor zwei Jahren zugelegt hat, einen Heimathafen bieten. Bei der Tagung des Kreisrats war zu hören, dass der Tourismushafen Pojejena zum Ausgangspunkt für Ein-Tages-Ausflüge ausgebaut werden soll, in deren Rahmen Touristen, die hier an Land gehen, das Naturschutzgebiet Eisernes Tor-Djerdapp vom linken Donauufer aus und natürlich den Donaudurchbruch von Land aus besuchen können, bevor sie auf der Donau weiterfahren.

Das Ganze läuft unter den Aspekt der Entwicklung der Austauschbeziehungen zwischen Pojejena und dem serbischen Kladovo (zu dem es bis vor zwei Jahren regelmäßige Schiffsverbindungen von Orschowa aus gegeben hat). Initiiert wurde das Projekt vom ehemaligen Intimus des Kreisratsvorsitzenden Sorin Frunzăverde aus deren gemeinsamer PDL-Mitgliedschaftszeit, dem gegenwärtig eine Gefängnisstrafe absitzenden Ex-Bürgermeister von Pojejena, Omer Radovankovic. Mit der Umsetzung des Projekts ist der Kreisrat als nächsthöhere Verwaltungseinheit betraut, da Gemeinden dazu als zu klein betrachtet werden. Ion Spânu (PSD), ehemaliger Vizepräsident des Kreisrats und als harter Rechner bekannt, fragte den Kreisratsvorsitzenden Frunzăverde, mit welchen Mitteln die über ein Dutzend Arbeitnehmer der Hafenverwaltung bezahlt werden sollen. Der Kreisratsvorsitzende antwortete mit der Miene größter Selbstverständlichkeit, dass dies aus den Eigeneinkünften des Kreisrats und aus Einkünften (Hafengebühren etc.) des Tourismushafens geschehen werde. Aus dem eher gegrummelten Kommentar Spânus war zu verstehen, dass damit der Kreisrat zu einem noch größeren Arbeitgeber wird – er ist schon der größte im ganzen Südbanat mit insgesamt über 4000 Angestellten – die Lohnmittel aber immer schwieriger aufzutreiben sind.

Pojejena soll übrigens der zweite Tourismushafen am Donaustausee Eisernes Tor I werden, nach Berzasca, wo ein Jachthafen und eine Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe entstehen soll, die in den kleinen Golf von Berzasca gebaut werden sollen, als Teil des Tourismuskomplexes, der auch ein Feriendorf umfasst, das auf Stelzen in den Donau-stausee gebaut wird. Auch dieses Projekt befindet sich in der Warteschleife der EU-Finanzierungen. Die Digitalisierung des Landwirtschaftlichen Registers, die vom Kreisrat federführend, in Assoziation mit weiteren 15 Rathäusern, durchgeführt werden soll, wird fast 1,75 Millionen Euro kosten, war auf der Tagung zu hören. Durchgeführt werden soll sie binnen einem Jahr und letztendlich rasch einen leichteren Zugang zu einschlägigen Daten und Informationen ermöglichen.
Mit der Bemerkung, dass es „scheint, dass dort schon wieder Probleme aufgetreten sind“, kündigte Kreisratschef Frunzăverde auch an, dass gegenwärtig eine Überprüfungskommission im Reschitzaer Heim für Senioren und Pflegefälle weilt, die dort die Finanzgebahrung und Buchhaltung unter die Lupe nimmt. Vor knapp zweieinhalb Jahren war in diesem Heim die Buchhalterin verhaftet worden, die durch Aktenfälschung sich und ihrem ebenfalls dort angestellten Sohn fürstliche Einkommen gesichert hatte. Damals hatte Heimleiter Pavel Fiştea die Untersuchungen ins Rollen gebracht.