Eisenbahngesellschaft CFR bremst Ausschreibung

Vorwurf: Bedingungen wurden zwischendurch geändert

Karansebesch/Temeswar – Die Verwaltung der Staatlichen Rumänischen Eisenbahnen CFR gab zu Beginn dieser Woche bekannt, dass sie ihren auf SEAP (= Sistemul Electronic de Achizi]ii Publice) postierten Termin zur Hinterlegung von Angeboten zwecks Realisierung der Eisenbahn-Schnellverbindung Karansebesch-Temeswar-Arad („Transbanater Schnellbahn“) um mehr als einen Monat verlängert. Das ist eine Folge der Anschuldigungen seitens der italienischen Firma Webuild (ehemals Salini Impregilo, Teil der Astaldi-Gruppe), CFR habe die Ausschreibungsdokumentation nach der Erstpublikation auf SEAP abgeändert und das sei eine Folge der Rückfragen seitens mehrerer Mitkonkurrenten.

Nun hat CFR auf SEAP angekündigt, dass der Termin für die Vorlage der Angebote für den Bau der Transbanater Schnellbahn bis zum 22. November verlängert wird. Ursprünglich sollte der 19. Oktober der letzte Termin sein. Die Italiener hatten die teilweise Annullierung der „konsolidierten Antworten“ der Staatlichen Rumänischen Eisenbahnen CFR auf einige Rückfragen seitens der Bieter gefordert, bis CFR im Stande sei, „konkrete und korrekte“ Antworten zu liefern.

Im Detail beschuldigen die Italiener CFR, die Ausschreibungsdokumentation implizit geändert zu haben, indem die Eisenbahnverwaltung auf Rückfragen der Mitkonkurrenten geantwortet hat. Die daraus resultierenden zusätzlichen Forderungen von CFR benötigten mehr Zeit für die Ausarbeitung der Angebote – also eine Terminverschiebung für deren Vorlage. Mehr noch: Webuild beschuldigte CFR, durch die Änderungen die Bieter gezwungen zu haben, in ihr Angebot Kosten aufzunehmen, die legalerweise dort nichts zu suchen hätten. Diese resultierten aus einer „Aktualisierung von Normativen, die im Augenblick der Ausarbeitung der Angebote gar nicht vorausgesehen werden können“. Darauf beziehen sich die „konkreten und korrekten“ Antworten, die Webuild von CFR fordert.

Die Modernisierung der vorhandenen Eisenbahnstrecke zwischen Karansebesch und Arad, über Lugosch und Temeswar, soll vorerst in zwei Etappen/Abschnitten realisiert werden: Karansebesch-Lugosch (40 km, 1,43 Milliarden Lei, mehrwertsteuerbefreit) und Lugosch – Temeswar (54 km, 1,74 Milliarden Lei mehrwertsteuerbefreit). Diese 94 Kilometer werden doppelgleisig ausgebaut und für durchschnittliche Reisegeschwindigkeiten von 160 km/h aufgerüstet (ADZ berichtete).

Das CFR-Projekt der Transbanater Schnellbahn ist eines der beiden Eisenbahn-Großprojekte, die im Banat in naher Zukunft realisiert werden sollen. Das andere ist die Schnellbahn mit wasserstoffbetriebenen Lokomotiven, die von den Kreisräten Temesch und Karasch-Severin sowie den Kreisvororten Temeswar und Reschitza zwischen den beiden Städten realisiert werden soll.