Anina/Orawitza - Morgen ist Orawitza der Schauplatz der Veranstaltungen zum 150. Jubiläum der Jungfernfahrt der „Banater Semmeringbahn“. Diese werden vom Kreisrat und der Stadt Orawitza, aber auch von einigen bürgerlichen Vereinen organisiert, die sich um den Erhalt der ältesten und wohl auch immer noch spektakulärsten Eisenbahnlinie des heutigen Rumänien bemühen. Am frühen Nachmittag ist der Bahnhofsvorplatz von Anina der Veranstaltungsort. Bürgermeister Gheorghe Românu, selbst Mitglied in einem solchen bürgerlichen Verein, hat seine eigenen Veranstaltungen organisiert, die im Augenblick des Eintreffens des Jubilarzugs auf dem Bahnhof Anina beginnen.
Die Auflistung der Veranstaltungen am 20. und 21. September (die Erstfahrt der Banater Semmeringbahn war allerdings Mitte Dezember 1863, sodass wir es an diesem Wochenende mit vorgezogenen Feierlichkeiten zu tun haben) und das jeweilige Detailprogramm sind auf den Internetauftritten der beiden Rathäuser (www.oravita.ro und www.anina.ro) sowie auf der Website des Kreisrats Karasch-Severin (www.cjcs.ro) einzusehen.
Parallel zu den Jubiläumsfeierlichkeiten laufen auch die Bemühungen zur Rettung der ältesten Eisenbahnlinie Rumäniens. Denn inzwischen besteht kaum noch ein Zweifel an der Absicht der CFR-Verwaltung, die Eisenbahnlinie aufzugeben und sogar der Verschrottung anheimfallen zu lassen. Deshalb hat sich der Verein „Asociaţia pro Banatul de Munte“ (über dessen erstes Erscheinen vor der Öffentlichkeit die ADZ berichtet hat) entschieden, die Feierlichkeiten dieses Wochenendes für den Start einer Unterschriftenaktion für den Erhalt der Bahnlinie zu nutzen. Die Unterschriftenaktion startete am Mittwoch simultan in Anina und in Orawitza, den beiden Haupt- und Endbahnhöfen der 34 Kilometer langen Gebirgsbahn mit einer Steigung von 340 Metern. Im Text, der in beiden Ortschaften und im Verwaltungsvorort des Kreises, in Reschitza, zur Unterschrift aufliegt, werden alle irgendwie zu Involvierenden aufgerufen, wirtschaftliche und touristische Maßnahmen zu treffen, die zur Sanierung und besseren Nutzung der Bahnlinie führen sollen. Außerdem enthält der Text ein klares NEIN zu den eventuell bestehenden Absichten eines Auflassens und des Abbaus der Strecke.
In Anina hat das Rathaus sich vor den Rettungskarren gespannt und im Stadtviertel Breiner und im Raum des Zentrums die Unterschriften-Sammelstellen eingerichtet. Reschitza unterhält zwei Unterschriften-Sammelstellen, eine in der Neustadt, im Tricolorului-Park, und eine im Verwaltungszentrum, während Orawitza beim Rathaus und auf dem Bahnhofsvorplatz die Unterschriften sammelt. Die Unterschriften sollen anlässlich des public-hearings am 27. September in Reschitza vorgelegt werden. Wer es wünscht, kann an den Sammelstellen der Unterschriften auch Plädoyers für den Erhalt der Eisenbahnlinie hinterlegen, die von den Schutzorganisationen der „Banater Semmeringbahn“ bei ihrem Vorgehen genutzt werden sollen. Inzwschen haben sich auch mehrere gewichtige Universitäten Rumäniens gemeldet, die für den Erhalt der Eisenbahnlinie eintreten und die dabei sind, zukunftsweisende Projekte rund um die älteste Eisenbahnlinie Rumäniens auszuarbeiten. Marian Apostol, wiedergewählter CNSLR-„Frăţia“-Chef im Banater Bergland und Gründungsmitglied des federführenden Vereins, sagte den Medien, dass auf sein Betreiben hin zum public-hearing am 27. September auch ein Vorstandsmitglied der Eisenbahngewerkschaft kommen wird.