Eishotelbau unter Extrembedingungen

Temperaturen unter Null und Windgeschwindigkeiten über 100 Stundenkilometer

14 Zimmer, ein Restaurant und eine Bar stehen den Touristen heuer am Buleasee zur Verfügung.
Foto: hotelofice.ro

Hermannstadt – Am Bau des mittlerweile elften Eishotels am Buleasee/Bâlea Lac, welches jährlich über 8.000 Touristen besuchen, arbeitet gerade eine Neumarkter Baumannschaft auf Hochtouren und unter extremen Wetterbedingungen. Der Bau des Hotels dauert insgesamt weniger als einen Monat und muss bei Temperaturen unter Null, Feuchtigkeit und starken Winden vorangehen. Die Arbeiten fingen am 2. Dezember an, inzwischen stehen die Außenwände und bis Weihnachten soll das Eishotel fertiggestellt werden. Zum sechsten Mal in Folge sind mit dem Bau Attila Varga und seine 25-köpfige Mannschaft aus Aluniş, Kreis Mureş, beauftragt. „Es ist ein schönes Erlebnis, ein solches Hotel zu errichten aber es ist auch sehr schwierig. Die Arbeitsbedingungen sind extrem. Im Bauwesen arbeitet man für gewöhnlich im Sommer, bei gutem Wetter; hier muss es bei Kälte und Wind sein“, so Attila Varga. Das Rohmaterial für das Eishotel stammt aus dem zugefrorenen Buleasee, dem größten Gletschersee im Fogarascher Gebirge/Munţii Făgăraş, aus dem die Arbeiter die benötigten Eisblöcke mit der Kettensäge herausschneiden und jeweils zu zweit zur Baustelle mithilfe eines Schlittens ziehen. Die Bausteine sind 60 bis 70 Zentimeter dick, einen halben Meter breit, einen Meter lang und wiegen 50 bis 70 Kilogramm.

Das Thema des diesjährigen Hotels lautet „Europa“. Die insgesamt 14 Zimmer werden Namen wie „Wiener Salon“, „Studio Helsinki“, „Bella Italia“ oder „Greek Studio“ tragen und entsprechend ausgestattet werden. Für diejenigen Gäste, die sich mehr Privatsphäre wünschen, stehen auch drei Iglus außerhalb des Hotels zur Verfügung, deren Bau jedoch erst nach Neujahr beginnt. Die Preise schwanken zwischen 440 Lei für ein Zimmer im Eishotel und 660 Lei für die Übernachtung in einem der Iglus. Kinder im Alter unter 6 Jahren übernachten kostenlos, die zwischen 6 und 15 Jahren erhalten eine 50-prozentige Ermäßigung. Das Eishotel wird täglich zwischen 8 und 21 Uhr zu besichtigen sein, wonach der Zugang nur noch den Gästen gestattet ist. „Das Interesse der Gäste hat stetig zugenommen. Die Mehrheit der Besucher stammt aus Rumänien, aber wir haben auch Gäste aus Großbritannien, Deutschland und Ungarn. Abgesehen vom Eishotel richten wir heuer, auf Anfrage unserer Touristen, auch einen Eislaufplatz ein“, so Leo Klingeis, der Vertreter der Firma, die das Eishotel verwaltet. Das erste Eishotel in Rumänien und Südosteuropa wurde hier vor 11 Jahren, im Winter 2005-2006, gebaut und verfügte über acht Zimmern mit Doppelbetten.