Hermannstadt - „Busse sind die sichersten, freundlichsten, umweltverträglichsten und am besten zugänglichen öffentlichen Verkehrsmittel. Der Nahverkehr ist eine Visitenkarte der Stadt. Die örtliche öffentliche Verwaltung investiert in ihre Modernisierung, sodass sie die erste Transportoption für Hermannstädter und Touristen darstellen.“ Mit diesen Worten eröffnete Corina Bokor, die stellvertretende Bürgermeisterin von Hermannstadt/Sibiu, die Buchvorstellung von Marcel Stancu im Spiegelsaal des Deutschen Forums.
Der 57-jährige Ingenieur präsentierte den Anwesenden sein Buch „Omnibuz, tramvai, troleibuz – Transportul public electric în Sibiu {i în România“ (Omnibus, Straßenbahn und Trolleybus – Elektrischer öffentlicher Transport in Hermannstadt und Rumänien), welches auf 388 Seiten die Geschichte des elektrischen ÖPNV im globalen, europäischen und rumänischen Kontext darstellt.
„Der Autor präsentiert nicht nur Fakten, sondern auch Positionen und Einstellungen. Wer das Buch liest, merkt stets, wenn der Autor recherchierte Fakten präsentiert und für etwas plädiert oder eine bestimmte Entwicklung bereut. Es ist ein wissenschaftliches Buch, eine Dokumentation, aber es hat einen angenehmen Stil und ist für die breite Öffentlichkeit zugänglich“, erklärte Martin Bottesch. In 22 Kapiteln präsentiert Stancu die Entwicklung ab 1860, beginnend mit den ersten Pferdebahnen, bis ins Jahr 2018. Und der Autor hielt auch Anekdoten bereit, die zum Schmunzeln anregten. „1872 mussten die Kontrolleure der neuen Straßenbahnlinie, die in Bukarest eingeführt wurde, Ausländer sein, da die Engländer den Bukarestern nicht vertrauten. Sie wollten mit dem Fahrscheinverkauf Geld verdienen und hielten die örtlichen Kontrolleure für nicht wachsam genug.“ Die erste Betreibergesellschaft der Bukarester Pferdebahn war die international operierende Tramways Union Company Limited mit Sitz in England.