Elektroantrieb im Straßenverkehr zahlt sich aus

In Reschitza fahren im Schnitt täglich bereits 13.000 Bürger mit der Straßenbahn

Reschitza – Laurențiu Stanciu, der Manager des Reschitzaer Nahverkehrsunternehmens TUR (Transport Urban Reschitza) weilte dieser Tage anlässlich der „Eisenbahntage 2025“/„Zilele feroviare 2025“ in Bukarest, auf Einladung des Bukarester Nahverkehrsunternehmens STB (Societatea de Transport București), das zum gegebenen Anlass zu einer Konferenz eingeladen hatte. Dabei wies Stanciu im Rahmen seines Vortrags auf die außergewöhnliche Effizienz und die erhöhte Attraktivität von TUR hin, die durch Umstellung des Nahverkehrs auf Schienen und Elektroantrieb in einer mittelgroßen Stadt wie Reschitza (rund 70.000 Einwohner) erzielt werden kann.

Erst im Dezember 2025 werden es zwölf Monate sein, dass in Reschitza die Straßenbahnen auf dem neu verlegten Schienennetz den Betrieb aufgenommen haben. Doch könne man bereits behaupten, dass sie zum Beispiel für Effizienz und Nachhaltigkeit für den Nahverkehr und zum nachahmenswerten Beispiel für ähnlich große Städte Rumäniens geworden sind. Bei einer täglichen Auslastung mit inzwischen durchschnittlich 13.000 Fahrgästen sei man in den ersten neun Monaten bereits bei rund drei Millionen Fahrgästen angelangt. Stanciu wies auf der Konferenz auf die Tragweite und die Herausforderungen hin, die die Modernisierung des Straßenverkehrs und die komplette Umstellung auf Elektroantrieb sämtlicher Transportmittel nach sich zogen. Allerdings unterstrich er auch, realistischerweise, dass zwischen der Komplettumstellung in Reschitza und den umfangreichen Modernisierungsarbeiten, die in Bukarest etappenweise und in ganz anderem Maßstab durchgeführt werden müssen, nahezu kein Vergleich gemacht werden kann. Der Unterschied sei wie von „einfach“ zu „riesig“. Obwohl, im Detail gesehen, auch die Modernisierungsarbeiten von Reschitza nicht gerade „einfach“ waren.

In Reschitza, eine strukturelle Talstadt, sei die gesamte Hauptverkehrsachse der Stadt, zwischen Arbeiterheim in Deutsch-Reschitza und dem stadtauswärtigen Ende des Republicii-Boulevards in der Neustadt, umgemodelt worden, um nach elfjähriger Pause (2013-2024) den Straßenbahnverkehr wieder einführen zu können. Parallel dazu seien die Gehsteige, die Straßen, Parks, Fahrradtrassen und Grünflächen erneuert worden, praktisch die gesamte (auch Tiefen-)Infrastruktur, denn man habe auch alle anfallenden Infrastrukturarbeiten (Siedlungswasser, Kommunikation, usw.) durchgeführt. Dies auf 8,3 Kilometern, wo der parallel verlaufende Schienenstrang der Straßenbahnlinie gelegt wurde, zusätzlich dann rund zwei Kilometer auch bis zum und im Straßenbahndepot.

Die Gesamtinvestition dafür, rund 110 Millionen Euro, sei mit Mitteln der EU finanziert worden. Und die Effizienz des angelegten Geldes könne sich sehen lassen: Die Hauptverkehrsader der Stadt sehe völlig anders aus. Was auch auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Bauausführer, PORR Construct Romania, zurückgeführt werden könne. Den Reschitzaer Nahverkehr wickeln jetzt 13 in der Türkei, durch die Firma Durmazlar produzierte Straßenbahnen ab, die über das Ministerium für Entwicklung und Infrastruktur angekauft wurden, zusammen mit zehn elektrisch betriebenen Großraum- und mehreren ebenfalls elektrischen mittelgroßen und Kleinbussen. Das Schönste am Ganzen, aus Sicht des TUR-Managers: die Einkünfte des Nahverkehrsunternehmens stiegen um 30 Prozent.