Elektrobusse für den Semenik-Verkehr

Der Reschitzaer Bürgermeister besteht auf Modernisierung des Nahverkehrs

Reschitza - Der Reschitzaer Bürgermeister Ioan Popa will seinen Plan der Modernisierung des Nahverkehrs – von ihm als integrierender Teil der Stadterneuerung gesehen – hartnäckig weiter verfolgen. Neben dem immer konkreter werdenden Projekt der Wiedereinführung des Straßenbahnverkehrs in Reschitza soll stufenweise auch der Zubringer- und Ergänzungsverkehr auf elektrisch betriebene Fahrzeuge umgestellt werden. Konkret: Popa kündigte an, dass die Stadt Angebote zum Kauf von Elektrobussen prüft.

Neben dem Zubringer- und Ergänzungsverkehr für die Straßenbahnlinie soll mit den Elektrobussen auch ein Pendelverkehr zum Semenik-Plateau, dem einstmaligen (und, nach Meinung des bergverliebten Popa: künftigen) Tourismuszentrum des Banater Berglands eingerichtet werden. Die Idee mit dem Ergänzungsverkehr mittels Elektrobussen lancierte Bürgermeister Popa bereits beim Bekanntwerden der Möglichkeit, dass die 25 Millionen Euro, die von der EU für den Straßenbahnverkehr in Reschitza bereitgestellt werden, verdoppelt werden können (Operatives Regionalprogramm Achse 4.1, urbane Mobilität), weil Rumänien fast eine Milliarde Euro aus diesem Programm nicht in Anspruch genommen hat (?), während das Programm in diesem Jahr ausläuft. Die Idee brachte Popa von einer Begegnung mit EU-Komissarin Corina Cre]u aus Bac²u mit. Es fällt dem aufmerksamen Beobachter unweigerlich auf, dass der gegenwärtige Bürgermeister von Reschitza keine Gelegenheit verpasst, an derlei Tagungen und Begegnungen, egal wo sie stattfinden, dabeizusein. Inte-ressant ist, dass nach seinen Aussagen immer wieder dieselben Bürgermeister Interesse zeigen: Bolojan aus Großwardein, Falcă aus Arad, der Bürgermeister von Alba Iulia und ein paar wenige mehr.

„Die Rechnungen, die wir in Reschitza angestellt haben, sind ziemlich leicht nachvollziehbar“, sagte Popa, auch mit Seitenblick auf die oft mauernde PSD-Opposition in seinem Stadtrat. „Die Sanierung der Straßenbahnlinie kostet etwa 20 Millionen Euro (mindestens 18 km Doppelgleislinie, ein neues Straßenbahndepot, mit Wäscherei, Streicherei, überdachten Standlinien, Einsatzwagen usw.), dazu kommen 13 Straßenbahnen zu durchschnittlich 1,5 Millionen Euro/Stück. Bleibt eine geschätzte Ressource von rund zehn Millionen Euro von den 50 verfügbaren. Ursprünglich wollten wir die von der Straßenbahn nicht bedienten Abschnitte mittels der vorhandenen Second-Hand-Volvos anbinden. Aber mit denen können wir wohl langfristig kaum rechnen. Und wir haben Stadtviertel wie Moroasa, Länd, die neue Strecke durch den Industriepark, Mociur Neu anzubinden.

So freuten sich die Experten von ADR Vest eigentlich, als wir mit der Komplementäridee Elektrobusse kamen. So etwas sei auch im Sinn der EU, die auf einen künftig saubereren Nahverkehr pocht. Zurecht! Jetzt haben wir das Ganze weiter und zukunftsorientierter gedacht: wir bauen beim Arbeiterheim, dem alten Stadtzentrum von Reschitza, eine Intermodalstation und bieten ab dort allen Reisenden die Umsteigemöglichkeit an für eine Fahrt nach Franzdorf/Semenik, in den alpinen Raum oberhalb von Reschitza. Ebenfalls mit Elektrobussen. Wenn alles nach Plan läuft, können wir im kommenden Sommer bereits mit den Elektrobussen rechnen.“