Temeswar – Das bereits zur Tradition gewordene Kurzfilmfestival „Timishort” wird in diesem Jahr nicht mehr veranstaltet. Dies kündigten die Veranstalter des Festivals, der Rumänische Verein für Unabhängigen Film/ Asociaţia Română a Filmului Independent (ARFI), zu Wochenbeginn an. Der Grund: Die vom Bürgermeisteramt Temeswar/Timişoara für die Auflage 2018 versprochene nicht rückzahlpflichtige Finanzierung traf bis dato nicht vollständig ein. Es wäre dies die elfte Auflage des Filmfestivals „Timishort“, die nun auf das kommende Jahr verschoben wird.

„Anfang September 2019 haben wir 30 Prozent der Summe bekommen, mit der sich die Stadt verpflichtet hatte, das Festival in 2018 zu unterstützen. Unter diesen Umständen können wir keine neuen Ausgaben tätigen, bis wir nicht unsere Schulden denjenigen, mit denen wir bei der vorherigen Auflage gearbeitet haben, begleichen. Wir wollen dieses Festival weiterführen und hoffen, dass bis 2020 die finanziellen Probleme gelöst werden“, teilten die Veranstalter öffentlich mit. Die bisherigen zehn Timishort-Auflagen wurden vom ARFI mit Unterstützung des Bürgermeisteramtes, des Stadt- und Kreisrates sowie des Rumänischen Kulturinstituts und des Landeskinozentrums veranstaltet.

Das „Timishort“ ist nicht das einzige Kulturprojekt, das unter der mangelhaften Unterstützung seitens der Stadtverwaltung zu leiden hat. Schon das Euroregionale Theaterfestival „TESZT“ musste in diesem Jahr mit deutlich weniger finanziellen Mitteln auskommen und bot den Zuschauern nur die Hälfte der ursprünglich vorgesehenen Aufführungen an. Das internationale Theaterfestival „Eurothalia“, das vom Deutschen Staatstheater Temeswar veranstaltet worden ist, findet seit 2018 nicht mehr statt, nachdem die Stadtverwaltung den langjährigen und erfolgreichen Theaterintendanten Lucian Vărşăndan aufgrund einer zumindest merkwürdigen Interpretation geltender Gesetze für das Auswahlverfahren für ein neues Mandat ausgeschlossen hat (die ADZ berichtete).