Elftes „Ceau, Cinema!“-Festival in Temeswar

Sechs europäische Spielfilme wetteifern um Trophäe

Temeswar (ADZ) – Sechs europäische Spielfilme, die moralische Dilemmata thematisieren und auf den größten Festivals ihre Weltpremieren hatten, sind Teil des diesjährigen Wettbewerbs des elften „Ceau, Cinema!“-Filmfestivals in Temeswar/Timișoara, das vom 17. bis zum 21. Juli stattfindet. Die Filme kommen aus Bulgarien, Deutschland, Israel, Polen, Serbien und der Türkei und werden um die „Răzvan Georgescu“-Trophäe und den Publikumspreis konkurrieren. Die Jury des Festivals setzt sich aus den Schauspielerinnen Ilinca Manolache und Olga Török sowie dem Regisseur Adrian Sitaru zusammen. „Ceau, Cinema!“ ist ein europäisches Filmfestival, das vom Verein „Pelicula Culturală“ veranstaltet wird.

„Im Leben werden wir oft vor moralische Entscheidungen gestellt, wenn wir wichtige Entscheidungen treffen müssen. Aber wir wissen nicht immer, wie wir reagieren sollen oder ob der Schritt, den wir machen, der richtige ist. Die Geschichten in diesen sechs starken Filmen, die in unterschiedlichen Stilen gedreht wurden, spiegeln die Schwierigkeit solcher Entscheidungen wider“, sagt der künstlerisch Leiter des Festivals, Filmkritiker Ionuț Mareș.
In „Blaga`s Lessons“ (2023) des bulgarischen Regisseurs Stephan Komandarev wird das Leben einer einsamen pensionierten Lehrerin auf den Kopf gestellt, als sie einem Telefonbetrug zum Opfer fällt. Ihr Schicksal ändert sich erneut, als sie ein attraktives, aber verdächtiges Jobangebot erhält. Der Spielfilm wurde auf dem Filmfestival in Karlovy Vary als bester Film und die Hauptdarstellerin als beste Schauspielerin ausgezeichnet.

„Ivo“ (2024), der zweite Spielfilm der deutschen Regisseurin Eva Trobisch, läuft im Wettbewerb „Begegnungen“ der diesjährigen Berlinale und handelt von einer verheirateten Krankenschwester, die sich auf Palliativmedizin spezialisiert hat und eine Affäre mit dem Mann ihrer Patientin hat. Die Vorführung wird vom Deutschen Kulturzentrum Temeswar unterstützt.

In „The Vanishing Soldier“ (2023) des israelischen Regisseurs Dani Rosenberg flieht ein 18-jähriger Soldat vom Schlachtfeld, um seine Freundin in Tel Aviv zu treffen, und muss feststellen, dass die Armee-Elite davon überzeugt ist, dass er in den Wirren des Krieges entführt wurde. Der Film war Teil des Wettbewerbs beim Filmfestival von Locarno.

Der polnische Film „Woman of...“ (2023) in der Regie von Malgorzata Szumowska und Michal Englert, der seine Weltpremiere im Wettbewerb des Filmfestivals von Venedig feierte, zeigt Adam, der versucht, in einer polnischen Kleinstadt ein guter Ehemann und Vater zu sein. Nur beginnt Adam sich in seinem Körper, der nicht seiner wahren Identität entspricht, zunehmend unwohl zu fühlen. Der Film wird mit Unterstützung des Polnischen Instituts in Bukarest gezeigt.

In „Working Class Goes to Hell“ (2023) des serbischen Regisseurs Mladen Djordjevic greifen die Arbeiter einer geschlossenen Fabrik auf übernatürliche Praktiken zurück, um ihre Würde zu verteidigen. Der Film hatte seine Weltpremiere auf dem Toronto Film Festival.
„Hesitation Wound“ (2023), der zweite Spielfilm des türkischen Regisseurs Selman Nacar, handelt von einer idealistischen Anwältin, die eine moralische Entscheidung treffen muss, die sich auf das Leben ihrer kranken Mutter, eines Richters und eines des Mordes verdächtigten Mandanten auswirken wird.

Die Trophäe des „Ceau, Cinema!“-Festivals ist mit 1000 Euro und der Publikumspreis mit 500 Euro dotiert, beide gestiftet von der Versicherungsgesellschaft Groupama. Die Trophäen wurden von der Künstlerin Lia Pfeiffer entworfen. Weitere Informationen finden Filmfans auf ceaucinema.ro sowie auf den Facebook- und Instagram-Seiten des Festivals.