Reschitza – Am Mittwoch wurde am Reschitzaer Gewerbestandort im Țerova-Tal die erste Rumänienfiliale der Bayerischen Firma EMZ eingeweiht, in der bereits seit dem Einweihungstag die ersten 20 Arbeitnehmer beschäftigt sind. Zugegen war der Generalmanager von EMZ, Thomas Hanauer, aber auch Daniel Olaru, EMZ-Manager für Rumänien und der Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa, der die Bayern von der Zukunft und der Opportunität des Wirtschaftsstandorts Rumänien/Reschitza überzeugt hat.
„Unsere Firma will sich entwickeln“, sagte der EMZ-Generalmanager Thomas Hanauer bei der Einweihung, „und dazu brauchen wir gut ausgebildete Leute, die gern hier leben und arbeiten. Wir haben uns für Reschitza entschieden, weil wir einen Standort gesucht haben, der Bestandteile für große Haushaltsgeräte in den Osten Europas liefert. Von diesem Standpunkt ist Reschitza der perfekte Standort, denn es ist eine Stadt, die wächst und sich entwickelt, wo es ein reelles Interesse für den Wohlstand der Menschen gibt – und dazu möchten auch wir beitragen.“
Bisher liegen EMZ Reschitza über 700 Anstellungsbewerbungen aus dem In- und Ausland vor, denn es hat sich herumgesprochen, dass EMZ es ernst meint mit der Sicherung eines Entlohnungsniveaus auf einen höheren Durchschnittslevel. Und mit einem solchen Entlohnungsniveau scheint sich auch eine der Theorien des Reschitzaer Bürgermeisters zu bestätigen: sobald die Firmen ihren Arbeitnehmern zumindest die Hälfte dessen anbieten, was diese im Ausland verdienen, kommen sie zurück, weil die niedrigeren Lebenserhaltungskosten und das niedrige oder wegfallende Mietgeld Ausgleichsfaktoren für das Lohngefälle sind, die viele überzeugen, nach Hause, zurück zu kommen. EMZ hingegen argumentiert, dass bei entsprechender Leistung und adäquatem Ausbildungsniveau eine Win-Win-Situation besteht, zu der man beizutragen bereit ist.
Laut Daniel Olaru, dem EMZ-Generalmanager für Rumänien, beabsichtigt EMZ in Reschitza, neben einem leistungsfähigen Produktionsstandort auch ein Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung (neuer Produkte) aufzubauen. Der Kundenkreis des Standorts Reschitza konzentriere sich vorläufig auf Bulgarien, Ungarn, Rumänien und die Türkei – wegen welchen dieser Standort, neben dem in Tschechien, geschaffen wurde. Olaru: „Schon die Produktionsräume an sich sind hier hochmodern: hier ist so ziemlich alles konzentriert, was es an neuen Erkenntnissen im Heizungs- und Kühlbereich gibt, Luft-Luft-Wärmepumpen, Fotovoltaiksysteme für unsere energetische Autonomie, überhaupt kein Erdgasverbrauch, alles geschieht elektrisch, Heizung und Beleuchtung werden automatisch optimiert. Wir haben 45.000 Quadratmeter konzessioniert, was auch heißt, dass wir uns bei Bedarf auf 22.000 Quadratmeter Produktionsfläche ausbauen können.“
EMZ ist bereits dem Reschitzaer Konsortium für dualen Berufsschulunterricht beigetreten. Auch mit der UBB-Filiale Reschitza ist eine Zusammenarbeit angedacht. Zudem hat EMZ bereits Zulieferer aus Reschitza und dem Großraum und hat Kontakte zu den Abnehmern aus Deutschland und Tschechien geknüpft.
Am stolzesten erwies sich bei der Eröffnung Bürgermeister Popa: „Vor zwei Jahren hatte ich erste Kontakte zu EMZ geknüpft. Sie entschieden sich für Reschitza zuungunsten von Hermannstadt und Deva. Binnen eines knappen Jahres haben sie diese Fabrik aufgestellt. Bisher konnten wir unsere Kooperationsbereitschaft als Stadt unter Beweis stellen, auch hinsichtlich der Arbeitnehmer. Das sind Dinge, die zur Visitenkarte einer Stadt gehören. Ich versuche jetzt, dem EMZ-Management das Vertrauen in die Forschungs- und Entwicklungskapazitäten des Raums einzuflößen, den ich vertrete. Ich bin nämlich sicher, dass EMZ seine Kompetenzen hierorts erweitern wird. Die Menschen aus Reschitza und dem Banater Bergland haben in ihrer DNA eine gewisse Neigung zu Technologie, Industrietätigkeit, technischer Kreativität. Ich bin fest überzeugt, dass jener Geist wiederbelebt werden kann, der Reschitza 250 Jahre lang am Leben hielt und erblühen ließ.“