Mediasch - Viel Lob und Dank gab es von Seiten der Mitglieder für die Arbeit des Vorstandes des evangelischen Diakonievereins Mediasch. Dieser hatte am Mittwoch zur Vollversammlung in das Schuller-Haus geladen. Der vierköpfige Vorstand um die Vorsitzende Ursula Juga-Pintican wurde einstimmig wiedergewählt, zuvor erhielt er die Entlastung für das abgelaufene Jahr.
„Der evangelische Diakonieverein verfügt über vier Einrichtungen, die heute nicht mehr wegzudenken sind und ihren berechtigten Platz gefunden haben: das Altenheim Hetzeldorf, die Küche Essen auf Rädern, die Sozialstation Samaritaner und die Jugendwerkstatt“, sagte Juga-Pintican bei der Vorstellung des Jahresberichts. Die Gesamtausgaben des Vereins beliefen sich im vergangenen Jahr auf 1.095.000 Lei, für dieses Jahr sieht der Haushaltsplan Ausgaben von 1.200.000 Lei vor.
Die älteste Einrichtung ist das Altenheim. Dessen Ausgaben stiegen im Vergleich zu 2010 um 10 Prozent oder 55.000 Lei auf 605.000 Lei. Spenden machen mit 35 Prozent den Großteil der Einnahmen aus. Knapp ein Viertel der Kosten erwirtschafteten die Heimbewohner durch die eigene Landwirtschaft und die Tierfarm; deren Ertrag belief sich auf 265.000 Lei, von denen rund 150.000 Lei verbraucht wurden. Hinzu kommen die Renten der Heimbewohner mit 115.000 Lei sowie die Beiträge im Wert von 53.000 Lei. Die staatlichen Subventionen decken 12 Prozent der Kosten.
Der Vorstand habe es wieder geschafft, sowohl für das Altenheim als auch die Küche „Essen auf Rädern“ den höchsten staatlichen Subventionssatz zu erhalten, freute sich die Vorsitzende. Die staatliche Unterstützung für die Küche betrug 92.400 Lei, die „Kunden“ zahlten Beiträge in Höhe von 158.600 Lei, außerdem wurden 134.000 Lei an Spenden verzeichnet. Die Küche, die überkonfessionell Menschen mit warmen Mahlzeiten versorgt, bereitete 2011 28.640 Portionen zu, etwa genauso viel wie im Jahr zuvor.
Die zwei Krankenpflegerinnen der Sozialstation Samaritaner besuchen und pflegen Alte, Kranke und Hilfsbedürftige Gemeindemitglieder aus Mediasch und dem Kirchenbezirk. Die Pflegerinnen absolvierten 2011 4680 Hausbesuche, davon 1710 in den Dörfern um Mediasch. Den zugehörigen Medikamentendienst bezeichnete Juga-Pintican als einen der schwierigsten Arbeitsbereiche des Diakonievereins. Die Zahl der chronisch Kranken steige jedes Jahr an, die Medikamentenspenden seien jedoch deutlich rückläufig. Die Apotheke gab Medikamente an 643 Personen aus, 34-mal erhielt das Altenheim Medikamente. Außerdem wurden nicht in Anspruch genommene Medikamente an das Carl-Wolff-Altenheim in Hermannstadt/Sibiu sowie die Krankenhäuser in Mediasch und Hermannstadt geliefert. Die Kosten für den Dienst beliefen sich auf 69.000 Lei.
Der letzte Tagesordnungspunkt war die Wahl des Vorstands, die turnusmäßig alle zwei Jahre stattfindet. Der gesamte Vorstand mit Juga-Pintican, Hildegard Servatius-Depner, Adriana Müller und Nikolaus Lux trat wieder an und wurden von den anwesenden 35 Vereinsmitgliedern einstimmig wiedergewählt. Gewählt wurden zudem sieben kooptierte Vorstandsmitglieder. Juga-Pintican beklagte bei der Gelegenheit wieder das Nachwuchsproblem des Vereins. Ausdrücklich lobte sie die Arbeit der 21 Mitarbeiter, besonders aber das Engagement des Ehepaares Bányai in der Geschäftsstelle und im Altenheim.