Reschitza - „Es vergeht kein Tag, an dem ich keine neuen Ungesetzlichkeiten meiner Vorgänger entdecken würde“, eröffnete Bürgermeister Ioan Popa seinen Ratsherrn auf der Januartagung letztes Wochenende. „Und alle haben Gelder des Haushalts der Stadt im Visier gehabt. Das begann mit Transportsubventionen und endete mit beeindruckenden Summen für Diensthandys. Das Gros bildeten öffentliche Aufträge der Stadt. Fast hinter jede Straßenbaufirma steckte irgendein parteigenehmer Ratsherr.“ Gefragt, ob er als Großunternehmer denn die Finger davon hatte lassen können, sagte Popa: „Ich habe keinerlei Verträge mit Firmen abgeschlossen, die Arbeiten für die Stadt oder für den Staat ganz allgemein ausgeführt haben. Ich habe ausschließlich in der Privatwirtschaft gearbeitet.“ Am auffälligsten habe sich jene Firma benommen, die Asphaltierungsarbeiten zwischen dem Stadtzentrum und dem Arbeiterheim durchgeführt hat. Legal hätte sie nie solcherart Aufträge von der Stadt bekommen können. Nicht einmal in Form von Unterverträgen. Aber sie arbeitete per Kompensierung, was eine Gesetzeslücke, also ... legal ist. Die haben das Schlupfloch gefunden, Haushaltsgeld zu kassieren, ohne dass sie je direkt darauf Zugriff bekommen haben. Nach dem Prinzip: Alle sehen was, keiner versteht´s! haben sie vor aller Augen ihr Geschäftchen gedreht und können nicht mal belangt werden.“ Einen weiteren Angriffspunkt bot die abgewählte PSD-Administration im Bereich der „Dienstleistungen“ der Asphaltaufbereitungsanlage der Stadt an Dritte. „Diese ‘Dienstleistung’ der Stadt, die in den vergangenen Jahren angeboten wurde, stellte Interessenten Gerätschaften und Rohmaterial zum Asphaltmischen zur Verfügung – aber die ‘Dienstleistung’ hatte einen einzigen Interessenten und diese Firma hat derart sich ‘bedient’ im Asphaltwerk, dass nur noch Unbrauchbares übrigblieb. Diese ‘Dienstleistung’ bietet die Stadt heute nicht mehr an.“