Reschitza - Das Reschitzaer Maschinenbauwerk UCMR ist seit mehreren Monaten in Insolvenz. Ganze Hallen sind inzwischen nicht mehr in Betrieb, manche auch von den dort installierten Maschinen geleert worden, die weiterverkauft wurden.
Nun kam zur extrem schwierigen Lage, in welche das Werk durch einen selbstherrlichen „Präsident-Generaldirektor“ manövriert wurde, der sich (wie später herauskam) Filetstücke des Werks privat unter den Nagel riss und der in eine Millionen-Affäre mit getricksten Mehrwertsteuerrückerstattungen verwickelt sein soll, die ein Syrier und Zollbehörden des Hafens Konstanza eingefädelt hatten rund um den Afrika-„Export“ alter UCMR-Maschinen, dazu kam nun auch noch der Trubel rund um Hidroelectrica, dem Großabnehmer einschlägiger Reschitzaer Produkte.
Inzwischen ist die Stadt nicht nur voller Gerüchte rund um das, was noch so bei UCMR abmontiert und verscherbelt wird, sondern auch um Entlassungen, die anstehen sollen. Dan Obădău, ein Ewigdirektor in Reschitza, der seinerzeit auch die Privatisierung des Werks durch die Schweizer INET-AG (mit der der eigentliche Niedergang des Werks begann) eingeleitet hatte, lud nun als Administrator des Werks die Medien zu einem Gespräch, bei dem er zumindest einige der Gerüchte klären wollte.
„Die SC Hidroelectrica SA ist der Hauptkunde von UCMR und nimmt uns etwa 90 Prozent der heutigen Produktion ab“, sagte Obădău. „Die Firma ist stark angeschlagen durch die Dürre 2011 und jene dieses Jahres. Das hat zu einer Verringerung des Investmentplans und zur Einschränkung der geplanten Modernisierungen geführt. UCMR ist praktisch der einzige Dienstleister in Rumänien für die Ausführung solcher Arbeiten. Also sind wir durch die Probleme, die Hidroelectrica infolge der Dürre hat, indirekt mitbetroffen.“
Zum Überleben von UCMR gäbe es zwei Möglichkeiten: mehr Verträge im Bereich Wasserenergienutzung oder „Angleichung des Personalstands an die Vertragslage“. Die gegenwärtig ungünstige Marktlage zwinge zur zweiten Lösung: Personalreduzierung.
„Unseren Berechnungen nach gibt es zur Stunde nur die Möglichkeit“, sagte Obădău, „dass 300 Personen ihren Arbeitsplatz verlieren. Damit haben wir im Juni begonnen und werden in etwa einem Monat aufhören. Wir nutzen die Gelegenheit auch, um die Personalstruktur zu verbessern, indem wir unproduktives Personal, vor allem Büropersonal, entlassen. Außerdem ziehen wir solche Arbeitnehmer in Rechnung, die kurz vor der Rente stehen und auf eigenen Wunsch etwas früher die Möglichkeit nutzen möchten.“