Kronstadt – Die Würfel sind gefallen. Voller Optimismus hatte Kronstadt/Braşov darauf gewartet, dass die Jugend-Winterolympiade 2020 in der Stadt unter der Zinne und im Umfeld ausgetragen wird, nachdem hier 2013 erfolgreich auch das Olympische Winterfestival der Europäischen Jugend (FOTE) stattfand. Doch anlässlich der am Freitag stattgefundenen Zusammenkunft des Internationalen Olympischen Komitees in Kuala Lumpur, entschied sich dieses mehrheitlich für Lausanne.
Im Rennen waren die beiden Städte geblieben. Lausanne erhielt 71 Stimmen, Kronstadt hingegen nur 10 in dieser Endauswertung. Ausschlaggebend war schließlich die mangelnde nationale Infrastruktur, das Fehlen eines Flughafens und einer Autobahn bis Bukarest. Die von der rumänischen Delegation gegebene Versicherung, der Flughafen könne bis dann in Betrieb genommen werden, war doch zu ungewiss.
Für Kronstadt sprachen mehrere Bedingungen, die vom Internationalen Olympischen Komitee gestellt werden, darunter der möglichst geringe Kostenaufwand. Kronstadt hätte mit 14 Millionen US-Dollar aufkommen müssen, Lausanne benötigt 42,2 Millionen. Die Entfernung der Austragungsstellen im Kronstädter Kreisgebiet sind sehr gering, die 12 Sportdisziplinen werden 2020 in Lausanne aber auch in Wintersportzentren aus Frankreich ausgetragen.
Für Kronstadt und die rumänische Delegation , die in Kuala Lumpur bei der Beschlussfassung dabei war, war es eine Enttäuschung, doch muss auch zugegeben werden, dass Lausanne auf eine längere Wintersporttradition baut. In der Stadt befindet sich seit 1915 auch der Sitz des Internationalen Olympischen Komitees. Die Stadt unter der Zinne sieht aber auch in Zukunft von einer Kandidatur nicht ab, in Rosenau/Râşnov werden die weiteren Etappen des Weltpokals im Skispringen auch in Zukunft organisiert.