Hermannstadt (ADZ) - Am 1. September d. J. hatte der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganţ eine parlamentarische Anfrage an Kulturminister Kelemen Hunor gerichtet betreffend die Schmalspurbahn im Wassertal/Valea Vaserului. Bei dem Besuch in Oberwischau/Vişeu de Sus hatte man MdP Ganţ mitgeteilt, es sei ein Antrag in Vorbereitung, um die Schmalspurbahn in die Liste des Unesco-Weltkulturerbes aufzunehmen. Der DFDR-Abgeordnete bat um eine Bestätigung dieses Vorhabens und das rasche Fertigstellen des Antrags. In seinem Schreiben wies er darauf hin, dass die Bahn nicht bloß für die Geschichte der deutschen Minderheit in diesem Gebiet von Bedeutung, sondern auch der letzte Zug dieser Art in Rumänien ist, weshalb er in seiner herkömmlichen Form bewahrt werden muss, zumal er auch über touristisches Potenzial verfügt und jährlich 50.000 Touristen befördert.
Die Antwort des Kulturministeriums wurde am 5. November vom interimistischen Kulturminister Victor Viorel Ponta unterzeichnet, gelangte aber erst am 24. November ins Parlament. In der Antwort wird mitgeteilt, dass die Schmalspurbahn in Oberwischau in der Liste der historischen Denkmäler Rumäniens in der Gruppe der Denkmäler von lokaler Bedeutung steht und Schutz gemäß Gesetz 422/2001 erhält.
Nachdem die vom Betreiber getroffenen Nutz- und Konservierungsmaßnahmen gelobt werden, weist das Kulturministerium in seinem Antwortschreiben auf das Verfahren hin, um auf die Unesco-Welterbeliste aufgenommen zu werden. Hierfür sei tatsächlich das Einreichen eines vom Unesco-Mitgliedsstaat erarbeiteten Antrags notwendig, das vorgeschlagene Objekt muss jedoch dem von der Unesco festgelegten Leitfaden entsprechen, um Chancen zu haben, zunächst auf eine Liste der für die kommenden Jahre zur Aufnahme vorgeschlagenen Denkmäler zu gelangen. Eine vorläufige Untersuchung der Wassertal-Bahn habe jedoch ergeben, dass diese den Kriterien des Unesco-Leitfadens nicht entspricht, um in einer Vorauswahl Erfolg haben zu können, auf die Liste der zur Aufnahme beabsichtigten Objekte zu kommen und anschließend der strengen Prüfung durch das Komitee des Welterbes zu widerstehen.