Temeswar – Vom Lebensmittelgeschäft mit leeren Regalen aus dem rumänischen Kommunismus direkt zum Glanz einer kapitalistischen Mall unserer Tage – das bietet nun bis zum 21. Dezember die Ausstellung „Epoca de Aur´s Shop“. Die Expo lässt die düstere Atmosphäre der 80er Jahre und den Freiheitsgeist der Revolution von 1989 wieder aufleben.
Das Kulturhaus der Stadt Temeswar/Timișoara und die Gesellschaft „Timișoara“ bieten dem Publikum ein ganz besonderes kulturelles Erlebnis: „Epoca de Aur´s Shop“, ein symbolisches Tor zu einer anderen Welt – dem Rumänien vor Dezember 1989, als Freiheit ein verbotener Traum war und Angst zur Normalität geworden war.
Die Ausstellung im zweiten Stock der Iulius Town wirkt wie eine Zeitmaschine in die Geschichte und rekonstruiert originalgetreu die strenge Ästhetik eines Lebensmittelgeschäfts: leere Regale, Haken ohne Produkte, einige symbolträchtige Waren aus den 80er Jahren. In diesem sorgfältig rekonstruierten Rahmen erhalten die Fotos, die Cătălin Regea während der Tage der Revolution in Temeswar aufgenommen hat, eine besondere Intensität, da sie vom Künstler Adrian Florin Pop visuell in eine Szenografie integriert wurden, die die Spannungen dieser Zeit ans Licht bringt.
Unter den ausgestellten Objekten befinden sich Porzellanfiguren, alte Fernseher, auf denen Collagen aus Propagandaprogrammen laufen, und Elemente, die jedem Rumänen, der vor 1989 gelebt hat, vertraut sind. „Der Kontrast zwischen der symbolischen Strenge des Raumes und der glitzernden Atmosphäre des Einkaufszentrums verdeutlicht die Distanz zwischen zwei Welten, die nur wenige Jahrzehnte voneinander getrennt sind“, so Camelia Mingasson, die Managerin des Temeswarer Kulturhauses.





