Temeswar - Der Teilabschnitt Ilia – Diemrich/Deva der Autobahn A1 wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vor August 2019 dem Verkehr freigegeben. Obwohl die 22,13 Kilometer lange Strecke zu fast 95 Prozent fertiggestellt wurde, erschweren Erdrutsche im Bereich der als „Dealul Liliecilor“ bekannten Anhöhe bei [oimu{ im Kreis Hunedoara die Arbeiten und erfordern zusätzliche Befestigungsarbeiten, die ursprünglich nicht vorgesehen waren. Dieser Tage arbeitet der rumänische Bauausführer UMB an der Anschlussstelle bei Şoimş, um den seit Mitte Oktober gesperrten Abschnitt Diemrich – Simeria wieder eröffnen zu können. In Şoimuş endet vorläufig die A1 (Diemrich – Hermannstadt/Sibiu), der Verkehr wird auf die Fernstraßen 7 und 68A in Richtung Arad und Temeswar/Timişoara umgeleitet. Um jedoch das neue Stück an die bereits existierende Autobahn anbinden zu können, musste der Abschnitt zwischen Deva und Simeria geschlossen werden. Seit fast einem Monat herrscht auf der Fernstraße 7 Dauerstau im Bereich der beiden Städte.
Wie UMB Ende voriger Woche mitteilte, kann aufgrund der massiven Erdrutsche mit einer vorzeitigen Inbetriebnahme der Teilstrecke Ilia – Diemrich nicht mehr gerechnet werden, man werde die Autobahn vertragsmäßig im August kommenden Jahres ihrer Bestimmung übergeben können, und nicht bereits in diesem Jahr, wie das Verkehrsministerium mehrmals mitgeteilt hatte. An den Problemen sei die vom Ministerium ausgewählte technische Lösung für die Anhöhe von Şoimuş schuld, man hätte einen Tunnel bauen müssen, anstatt den Großteil des Hügels abzutragen und den Rest mit Netzen stabilisieren zu wollen. Nun prüfe UMB verschiedene Ersatzlösungen, unter anderem die Ausweitung der geplanten Betonbefestigungen. Der sogenannte vierte Abschnitt der Autobahn Lugosch/Lugoj – Diemrich/Deva, der von UMB gebaut wird, hatte mehrere verwaltungstechnische und logistische Hürden zu nehmen. Zunächst einmal wurde auf der Trasse ein illegaler Friedhof entdeckt, der verlegt werden musste. Dann entdeckte man in einer Höhle auf der Anhöhe von [oimu{ eine schutzwürdige Fledermauskolonie, die umgesiedelt wurde. Dann gab es keine Genehmigung durch das Umweltamt, schließlich zögerte sich die Genehmigungsprozedur für die Verlegung existierender Strommasten lange hinaus, über ein Jahr lang konnte UMB gar nicht arbeiten.
Was den Abschnitt zwischen dem Ort Holdea und der Gemeinde Ilia betrifft, der von dem portugiesischen Unternehmen COMSA gebaut wird, so wird dieser gegen Mitte des kommenden Jahres eröffnet. Auch hier sind die Arbeiten vorangeschritten, COMSA werde nun auch die Anschlussstelle bei Holdea bauen, die für die Inbetriebnahme dieses Abschnitts notwendig ist. Somit würden von der gesamten Strecke Nadlak/Nădlac – Hermannstadt/Sibiu ab der zweiten Hälfte des Jahres 2019 nur noch 10 Kilometer zwischen Margina im Kreis Temesch und Holdea im Kreis Hunedoara ungebaut bleiben. Hier müssen die Entwurfs- und Bauarbeiten neu ausgeschrieben werden, da auf diesem Teilstück auch zwei Grünbrücken für die angeblich dort lebende Bärenpopulation gebaut werden, die ursprünglich nicht vorgesehen waren, jedoch aufgrund der erfolgreichen Klagen mehrerer Umweltschutzorganisationen nun verpflichtend sind. Vor den Jahren 2024/2025 wird mit der Fertigstellung dieses letzten Abschnitts nicht gerechnet, da das Verkehrsministerium die Ausschreibungsprozedur noch nicht einmal richtig in die Wege geleitet hat.