Kronstadt – Unter der Schirmherrschaft des Instituts der Europaregionen und in Partnerschaft mit der Deutsch-Rumänischen Industrie- und Handelskammer (AHK) fand am Donnerstag in Weidenbach/Ghimbav die Konferenz „Smart Regional Development – Airport City“ statt. Herz der Veranstaltung war der Kronstädter Stadtrat seitens des Demokratischen Forums der Deutschen in Rumänien, Christian Macedonschi, der zu der Konferenz zahlreiche Fachleute von in- und ausländischen Flughäfen, Spezialisten im Flugbereich, Politiker eingeladen hatte. Partner der Veranstaltung waren außer AHK, Advantage Austria in Rumänien und der Flughafenverband des Landes.
Begrüßt wurden die Gäste von dem interimistischen Bürgermeister der Gastgeberortschaft, wo der Kronstädter internationale Flughafen gebaut wird, Ionel Fliundra. Dieser wies auf die Bedeutung dieses Projektes hin, das praktisch aus eigener Initiative des Kronstädter Kreisrates ohne wesentliche Unterstützung der Regierung gebaut wird. Die Flugpiste besteht schon, und wenn die Baufirma Construc]ii SA aus Hermannstadt/Sibiu die Arbeiten am Terminal in kürzester Zeit beginnt, die 12 Monate dauern sollen, kann man mit der Inbetriebnahme Ende nächsten Jahres oder 2021 rechnen. Diesbezüglich zeigten sich sehr optimistisch auch der Vorsitzende des Kronstädter Kreisrates, Adrian Veştea, der sich ganz besonders in das Projekt impliziert hat, auf dessen Initiative hin eine Flughafenkommission innerhalb des Kreisrates gegründet worden ist und das erste Flughafenbüro eröffnet wurde, das sich mit den konkreten Aufgaben befasst. Auch hat der Kreisrat aus dem eigenen Haushalt den Großteil des Geldes für die Finanzierung zur Verfügung gestellt.
Eine der bedeutendsten Entwicklungen in Europa hat der Münchener Flughafen verzeichnet, wo jährlich 50 Millionen Passagiere abgefertigt werden. Simon Lotter, einer der Flughafendirektoren, betonte, es ist nicht angebracht, von Anfang an einen großen Flughafen zu bauen, sondern abhängig von der Entwicklung diesen dann in Etappen weiter auszubauen. Der Vertreter des Flughafens von Linz, einer ähnlich großen Stadt wie Kronstadt, wies darauf hin, dass sich der hiesige Flughafen etwa gleich weit von Bukarest wie der in Linz von Wien befindet – dieser hat das Gewicht mehr auf den Cargo-Transport gelegt hat und könnte als Beispiel dienen.
Siegfried Mureşan, Mitglied des Europaparlaments und Kandidat der PNL für die Europawahlen vom 26. Mai, betonte, das zur Sprache gestellte Thema sei von besonderer Bedeutung für die Entwicklung der Metropolregion, und die öffentlichen Dienstleistungen müssen für den Bürger entwickelt werden. Dadurch steigt auch dessen Vertrauen in die Lokalverwaltung. Die intelligenteste Transportmöglichkeit ist im Europa des 21. Jahrhundert der Flugtransport. Für den Kronstädter Flughafen spricht die Tatsache, dass von den 12 Millionen Touristen, die nach Rumänien kamen, 1,3 Millionen nach Kronstadt und in das Gebiet gekommen sind. Der Flughafen bietet somit nicht nur eine wirtschaftliche und touristische Entwicklung, sondern auch neue Arbeitsplätze. Christian Macedonschi begrüßte das Konzept als Smart City, und betonte, beim Flughafen müsse auch ein Ausstellungszentrum entstehen, nach dem Modell von München, und die beiden Projekte müssen Hand in Hand verwirklicht werden.