Kronstadt - „Wir haben sehr wenig Geld und haben auch noch Schulden zu begleichen“, betonte einleitend zu der am Donnerstag einberufenen ordentlichen Sitzung des Kronstädter Kreisrats dessen Vorsitzender Aristotel Căncescu.
Hoffnungen gibt es, dass aus dem zentralen Haushalt später noch eine Aufstockung für den Kreis kommt, doch bis dahin muss man sich mit dem begnügen, auf das man bauen kann. Der gesamte Haushalt des Kronstädter Kreises umfasst 218.660.930 Lei. Davon wurden für die Sonderschuleinheiten etwas über 29 Millionen Lei, für Kultur, Freizeit und Religion 16 Millionen Lei, für sozialen Beistand 84,5 Millionen Lei, für Transportwesen 11,5 Millionen Lei, für Krankenhäuser und Kreisstraßen 48 Millionen Lei zugeteilt. Betrachtet man die Anforderungen, so steht der Kreis in einer misslichen Lage, wobei die zugeteilte Summe seitens des zentralen Haushalts um 20 Prozent geringer als im Vorjahr ausgefallen ist. Aus diesem Grund sind beispielsweise seit drei Monaten die Bankkonten der Krankenhäuser blockiert worden. Wird diesbezüglich nicht schnell eine Lösung gefunden, droht, dass diese keine Medikamente und Verbrauchsmaterialien mehr anschaffen können.
In diesem Kontext wurde vor Beginn der Aussprachen am Rande des Haushalts, der auch den wichtigsten Punkt auf der Tagesordnung darstellte, eine offene Aussprache mit interessierten Bürgern einberufen. Dabei machte Kreisratsmitglied Wolfgang Wittstock (DFDR) eine Interpellation bezüglich der beantragten Summe von 120.000 Lei seitens des Landeskonsistoriums der Evangelischen Kirche A.B. für das von diesem finanzierte Altenheim in Schweischer/Fişer. Mihai Pascu, stellvertretender Vorsitzender des Kreisrats, betonte anschließend im Plenum, alle Eingaben müssten in Betracht genommen werden, doch sollte man auch sämtliche Prioritäten berücksichtigen. Da die geforderte Summe zu hoch sei, machte dieser den Vorschlag, sich mit weniger zu begnügen. Nach einer telefonischen Aussprache Wittstocks mit Hauptanwalt Friedrich Gunesch einigte man sich auf 50.000 Lei, eine Summe die dann vom Plenum auch genehmigt wurde. Kreisratsvorsitzender Aristotel Căncescu betonte in diesem Kontext, es sei wichtig, gemeinsam einige Eingaben zu machen, um Gelder für das Repser Gebiet zu erhalten, wo mehrere Projekte in Angriff genommen wurden und Unterstützung benötigen.
Einleitend zur Sitzung des Kreisrats wurde erstmals der Titel eines Ehrenbürgers des Kronstädter Kreises verliehen. Dieser ging an den Chefarchitekten des Kreisrats, Mihai Sârbu, für seine besonderen Verdienste um die Wahrung des architektonischen Kulturgutes, der Entwicklung der Verwaltungseinheiten, der Systematisierungmaßnahmen im Kreisgebiet. Seit 2001 erfüllt Mihai Sârbu dieses Amt. Vorher hat er sowohl im Kreisgebiet als auch in in der Stadt ähnliche Aufgaben erledigt. Ebenfalls zu Ehrenbürgern des Kreises sollten auch der ehemalige Tennisspieler und Großunternehmer Ion }iriac sowie der Dirigent Ilarion Ionescu Galaţi ernannt werden, was wegen Abwesenheit der beiden verschoben wurde.