Erlebte Geschichte im Fokus

Webseite „Lumi la intersecții“ in der BCUT vorgestellt

Temeswar (ADZ) – Der „Narative“-Verein stellt am 22. Oktober, um 17 Uhr, die Website www.lumilaintersectii.ro im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung in der Zentralen Universitätsbibliothek „Eugen Todoran“ in Temeswar/Timișoara (BCUT) vor. Begleitet ist die Vorstellung von der Ausstellung „Lumi la intersecții. Destine din arhivă“ mit Werken der bildenden Künstlerin Renée Renard, sowie der Premiere des Dokumentarfilms „Lumi la intersecții. Arhivare și proces“, der von Maria Năstase und Cinty Ionescu während der Arbeit mit dem von Smaranda Vultur koordinierten und von der BCUT betriebenen Archiv für mündliche Geschichte realisiert wurde. Das Projekt wird von der Verwaltung des Nationalen Kulturfonds kofinanziert.

Die Website „Lumi la intersecții“ enthält die Ergebnisse einer Forschungsarbeit, die seit Juli dieses Jahres von einem interdisziplinären Team unter der Leitung von Prof. Dr. Smaranda Vultur durchgeführt wurde. Zu dem Team gehören Nicoleta Mușat, promovierte Philologin und Forscherin, Roxana Rogobete, Dozentin und promovierte Philologin, Maria Chiș, Forscherin, und Maria Odobescu, Biblio-thekarin. Prof. Dr. Vasile Docea, Historiker und Leiter der BCUT, wird die Veranstaltung gemeinsam mit Prof. Dr. Smaranda Vultur und Prof. Dr. Nicoleta Mușat eröffnen. Außerdem werden bis zum 1. November mehrere Workshops für Studenten aus Temeswar und die breite Öffentlichkeit organisiert, die sich sowohl theoretisch als auch praktisch mit mündlicher Geschichte, Elementen der Nutzung des Kulturerbes und interkulturellen Bildungskursen befassen. Die Workshops finden an der West-Universität und der BCUT statt und werden von der Dozentin Dr. Roxana Rogobete, der Dozentin Dr. Ștefana Ciortea (zusammen mit den Dozenten Dr. Smaranda Vultur und Melania Cincea), Prof. Dr. Alin Gavreliuc, Prof. Dr. Vasile Docea, Prof. Dr. Adriana Babeți und Dr. Corina Răceanu gehalten. Die im Projekt eingebundenen Künstlerinnen, Cinty Ionescu, Maria Năstase und Renée Renard, werden die Öffentlichkeit im „Scena“ am Trajansplatz im Rahmen eines Künstlergesprächs zum Thema „Arbeit mit Archiven in der künstlerischen Praxis“ treffen.

Das Projekt „Lumi la intersecții“ zielt darauf ab, das Archiv für mündliche Geschichte, das von der Zentralen Universitätsbibliothek „Eugen Todoran“ - dem Hauptpartner des Projekts - beherbergt wird, aufzuwerten, und geht von einer Auswahl von Interviews mit 50 Personen aus dem Banat zum Thema „Lebensgeschichte“ aus, die beginnend mit den 1990er Jahren und bis heute geführt und von Doz. Dr. Smaranda Vultur, Schriftstellerin und Forscherin auf dem Gebiet der „oral history“, Kulturanthropologie und Erinnerung, koordiniert wurden. Einige der Themen, die während der Recherchephase aus den Interviews hervorgingen, sind Deportation, die beiden Weltkriege, Familienbeziehungen, Migration, Anderssein, lokale Geschichte und die Emotionen der Erinnerung an besondere Momente in der persönlichen Geschichte der Befragten. Das Projekt wurde mit Unterstützung des Vereins der Ehemaligen Baragan-Deportierten, der Politehnica-Stiftung Temeswar und des Deutschen Kulturzentrums Temeswar umgesetzt.