Temeswar (ADZ) – Seit etwa drei Wochen wird in der Temescher Kleinstadt Großsanktnikolaus/Sânnicolau Mare der Haushaltsmüll nicht mehr entsorgt. Wie Bürgermeister Dănuţ Groza mitteilte, kämpfe das zuständige Unternehmen Brai Cata erneut mit Schwierigkeiten, die Abfalldeponie in Hatzfeld/Jimbolia verweigere die Abnahme des eingesammelten Mülls, weil erneut ausstehende Rechnungen nicht rechtzeitig bezahlt wurden. Ähnlich sei die Lage in den Kleinstädten Fatschet/Faget und Detta/Deta. Bürgermeister Groza sagte, der Abfallentsorgungsverband ADID habe ihm mitgeteilt, den Müll selbst einsammeln zu lassen, bis das Unternehmen wieder seine Arbeit aufnehmen könne. Dies sei einfach unzulässig und der Ausdruck der Verachtung der Kreisverwaltung gegenüber den Bürgern von Großsanktnikolaus. Man könne die Stadt bei Temperaturen von 35 Grad nicht auf den Müllbergen sitzen lassen, die sich inzwischen wieder angehäuft hätten. Ab Montag werde das Bürgermeisteramt den Müll einsammeln müssen, das zuständige Personal werde Tag und Nacht arbeiten müssen. Das hätten ADID und die Präfektur von ihm verlangt, so Bürgermeister Groza.
Ähnliche Probleme hatte es im Raum Großsanktnikolaus im Februar gegeben, 60 Ortschaften waren damals betroffen. Alles hänge mit vertraglichen Zwistigkeiten zwischen den Unternehmen Brai Cata und Polaris zusammen. Letzteres betreibt die Abfalldeponie von Hatzfeld, deren Kapazitäten seien jedoch bereits ausgelastet. Die Deponie in Giseladorf/Ghizela bei Lugosch/Lugoj weigert sich, mit Brai Cata zusammenzuarbeiten, da das Unternehmen seine Schulden nicht rechtzeitig bezahlt. Seit Jahresanfang verhängte Bürgermeister Groza bereits Geldstrafen von insgesamt 300.000 Lei gegen Brai Cata, das der Stadt Großsanktnikolaus eine weitere Million Lei schuldet. Das Unternehmen habe die Geldstrafe gerichtlich angefochten, doch in erster Instanz verloren. Daraufhin hat die Stadt beim Bukares-ter Gericht gemeinsam mit anderen Gläubigern die Eröffnung des Insolvenzverfahrens gegen Brai Cata beantragt.