Temeswar - Im Kreis Temesch haben weniger als die Hälfte der Schüler das Bakkalaureat bestanden. Die Durchfallquote in diesem Jahr beträgt fast 60 Prozent. An der Agrarschule „Iulian Dracea“, dem technischen Kolleg „Dimitrie Leonida“, der Privatschule „Henri Coandă“ und der Agrarschule Billed schaffte kein Schüler die Reifeprüfung. 6500 Schüler haben sich im Kreis Temesch für das Bakkalaureat eingeschrieben. Davon traten nur etwas mehr als 5000 an. Die landesweite Durchfallquote beträgt 57 Prozent. Die neue Bildungsministerin Ecaterina Andronescu drückte ihre Unzufriedenheit über die schwachen Ergebnisse aus und kündigte bereits Pläne zur landesweiten Schließung von Lyzeen an.
Im Vergleich zu 2011 ist die Zahl der Schulabsolventen im Kreis Temesch um zehn Prozent gestiegen. Trotzdem reden Bildungssprecher von enttäuschenden Ergebnissen, die unter den Erwartungen liegen. „Die Ergebnisse stellen niemanden aus dem Bildungssystem zufrieden“, so Andronescu gegenüber Mediafax. „Ich möchte aber Eltern und Schüler nicht entmutigen.“
In Temesch wurden viele Schüler zur Reifeprüfung nicht zugelassen aufgrund der niedrigen Jahrgangsnoten. 2500 hatten Noten unter fünf. Dagegen haben nur 273 Schüler Jahrgangsnoten zwischen 9 und 9,99.
Am Nikolaus Lenau-Lyzeum fiel nur ein Schüler durch. Von der deutschen Abteilung des „Coriolan Brediceanu“-Lyzems haben drei Schüler die Reifeprüfung nicht bestanden. Gute Ergebnisse erzielten die beiden Spezialabteilungen an der Lenau- Schule. Die Sonderklassen sind an das deutsche Bildungssystem gebunden. Die Absolventen erhalten ein Doppeldiplom. Statt dem Bakkalaureat belegen sie die deutsche Abiturprüfung. Die Abi-Quote betrug in diesem Jahr nach ersten Schätzungen 2,2. Vier Schüler schafften das Abitur mit der Note 1. Zwei Schülerinnen haben für ihre herausragenden Leistungen DAAD-Stipendien erhalten.
Am Montag reichten Schüler Beanstandungen gegen die Bakkalaureats-Ergebnisse ein. Am 13. Juli werden die Endergebnisse der diesjährigen Reifeprüfung bekannt gegeben.