Kronstadt – Die Kronstädter Abgeordnete Maria Grecea (PNL) betrachtet den Norwegen-Besuch der rumänischen Parlamentsdelegation von voriger Woche als nützlich. „Wir konnten vor allem auf diplomatischer Ebene effizienter wirken als das rumänische Außenministerium von Bukarest aus. Von der norwegischen Seite haben wir verlangt, die Maßnahmen (im Fall Bodnariu – Anm. d. Red.) zu überdenken, wie auch die Prinzipien, die für die Tätigkeit der norwegischen Behörden im Kinderschutzbereich maßgebend sind“, sagte Grecea nach ihrer Rückkehr aus Norwegen. Beeindruckt war die Kronstädter Abgeordnete vor allem von dem Besuch bei der Familie Bodnariu, die nun auf Beschluss der norwegischen Kinderschutzbehörde Barnevernet getrennt von ihren fünf Kindern leben muss. Dort habe sie den Eindruck gehabt, dass Marius und Ruth Bodnariu weiter hoffen, möglichst bald ihre Kinder wieder zu Hause zu haben. Im kleinen Flur ihrer Wohnung stehen die Hausschuhe der Kinder griffbereit, als ob deren Heimkehr jeden Augenblick erfolgen könnte. „Das Ehepaar Bodnariu macht einen Alptraum durch, dem möglichst schnell ein Ende gesetzt werden muss“, sagte Grecea in einem Interview für eine Kronstädter News-Webseite.
Die Familie wohnt in einem kleinen Ort, in dem sich die Bewohner gegenseitig gut kennen. Die Anzeige, die Barnevernet zu diesen außergewöhnlichen Maßnahmen veranlasst hatte, wurde von der Schuldirektorin verfasst und soll in Zusammenhang mit dem Singen eines religiösen Liedes stehen (Die Familie Bodnariu gehört einer Pfingstlergemeinde an.) Laut Grecea wurde diese Anzeige von einer ehemaligen Ausbildungskollegin von Ruth Bodnariu (die Krankenschwester ist) bearbeitet.
Maria Grecea hat den norwegischen Gesprächspartner deutlich gemacht, dass es nicht richtig sei, fünf Geschwistern drei verschiedenen Familien, die hunderte Kilometer voneinander getrennt leben, zur Betreuung zu überlassen.
Obwohl es keine sofortige konkrete Folgen gibt, besteht, nach Aussagen rumänischer Delegationsmitglieder, die Hoffnung, dass die Kinder der Familie Bodnariu nach Rumänien in die Obhut des weiteren Verwandtenkreises von Marius Bodnariu überwiesen werden könnten. Das sei nicht zuletzt auch auf die starke Medienkampagne in Rumänien und im Ausland zurückzuführen. Das Ehepaar Bodnariu hätte dafür in Norwegen, trotz einer restriktiven diesbezüglichen Gesetzgebung, keine Konsequenzen zu befürchten, da es sich um „spontane Aktionen“ handle und nicht um eine „Mobilisierung“, die mit den Bodnarius in Verbindung gebracht werden könne, sagte Maria Grecea.