Reschitza – Am Wochenende, vom 29. September bis zum 1. Oktober, wird in Reschitza ein Erntefest gefeiert, zu dem sich sehr viele Verkaufsinteressenten angemeldet haben. Auf der Stadtratstagung vom Dienstag änderte Bürgermeister Ioan Popa im allerletzten Moment eine Beschlussvorlage: der Gemüse- und Traubenmarkt und die dort stehenden Buden werden nicht mehr im Tricolorul-Park, dem Herzstück der Neustadt, aufgestellt, sondern die Stadtausfahrt Richtung Temeswar wird gesperrt und auf der vierspurigen Fahrbahn und den Grünflächen werden die Schau-, Ess-, Trink- und Verkaufsbuden aufgestellt. Das ist aber der Standort, den vor einigen Jahren Ex-Bürgermeister Mihai Stepanescu (PSD) ausgewählt und wegen dem ihn sein Nachfolger Popa (PNL) laufend ironisiert hatte: ein Erntefest gehört in die Stadt, behauptete Popa immer wieder. Das warf ihm nun auch die PSD-Fraktion im Stadtrat vor, die Argumente für seinen Schwenk forderte. Ioan Popa berief sich auf einen Facebook-Eintrag von Altbürgermeister Mircea Ioan Popa, der schrieb, dass es ungehörig sei, mit Bier in Plastikbechern oder Krügerln und Mici-Platten unter dem Heldendenkmal, das Constantin Lucaci der Stadt zugeeignet hatte, und vor der orthodoxen Kathedrale zu feiern. Die Stadteinfahrt aus Temeswar sei „ein von Sakralität barer Ort”, also geeigneter für eine solche Feier. Ausserdem gäbe es in diesem Jahr so ungewöhnlich viele Anfragen wegen Verkaufsständen beim Erntefest, dass nur noch der neue alte Standort in Frage käme. Trotzdem stimmte die PSD-Fraktion gegen die Verlegung des Standorts, kam damit aber nicht durch. Der von der PSD gestellte Bürgermeisterstellvertreter Duruţ stimmte dafür. Ein Verkaufstisch kostet übers Wochenende neun Lei pro Tag, „nicht 60-70 Lei, wie es gerüchteweise hieß”, betonte Bürgermeister Ioan Popa.