Temeswar (ADZ) - In dem traditionellen Banater Melonenanbaugebiet bei Gottlob im Westen des Kreises Temesch hat die Melonenernte begonnen. Allein in der ehemals schwäbischen Großgemeinde Gottlob habe man Melonen auf mehr als 200 Hektar angebaut, doch die Ernte sei heuer nicht besonders reich, sagt der Gottlober Bürgermeister Gheorghe Nastor. Grund sei das schlechte Wetter im Frühjahr, das den Pflanzen zugesetzt habe. Man werde heuer deutlich weniger einfahren als in den vergangenen Jahren, dafür seien die Melonen viel süßer, für manchen Geschmack sogar viel zu süß. Das könne den Export beeinträchtigen. Seit wenigen Jahren exportieren die Gottlober Melonenbauern den Großteil ihrer Produktion in die Tschechische Republik, nach Österreich, Ungarn und Deutschland, den Temeswarer Absatzmarkt haben sie teilweise den oltenischen Konkurrenten überlassen.
Heuer aber soll es vermehrt Gottlober Melonen auch in Temeswar geben, so der Ortsbürgermeister. Er warnte die Verbraucher jedoch vor angeblich Gottlober Melonen, die bereits Anfang Juni auf Temeswarer Märkten angeboten wurden. Seit nur wenigen Tagen habe die Ernte begonnen, was bisher als Gottlober Ware gepriesen wurde, stamme sicherlich aus der Türkei, aus Griechenland oder Nordmazedonien und sei höchstwahrscheinlich noch unreif geerntet worden. Im Kreis Temesch werden Melonen mit Erfolg vor allem in den Gemeinden Gottlob, Perjamosch/Periam, Lowrin/Lovrin, Großsanktpeter/Sânpetru Mare, Pesak/Pesac und Triebswetter/Tomnatic angebaut.