Erste Hürden für Schnellstraße Arad – Großwardein genommen

Westliche Kommunalbehörden gehen Partnerschaft mit der CNAIR ein

Großwardein (ADZ) - Der Stadtrat von Großwardein/Oradea hat Anfang der Woche einer bereits vor den Kommunalwahlen ins Gespräch gebrachten Partnerschaft mit dem Kreisrat Bihor, dem Kreisrat Arad und dem Stadtrat von Arad zugestimmt, wonach die vier Kommunalverwaltungen die Nationale Gesellschaft für Verkehrsinfrastruktur (CNAIR) beim Bau der Schnellstraße Arad – Großwardein unterstützen werden. Auf der 110 Kilometer langen Nationalstraße 79, die die beiden westrumänischen Städte verbindet, hat der Verkehr in den vergangenen Jahren stark zugenommen, mittlerweile wird während der Arbeitswoche ein derart hohes Aufkommen gemessen, das eine Autobahn als dringend erscheinen lässt. Vor allem die Teilstrecken Arad -Chișineu-Criș und Salonta-Großwardein sind äußerst belastet.

Die CNAIR schätzt die Kosten für den Bau einer Schnellstraße auf etwa eine Milliarde Euro, man wolle das Projekt über den EU-Haushalt der Jahre 2021 bis 2027 bezahlen. Erste Vorstudien habe die CNAIR bereits bei den zuständigen Kreisbehörden in Arad und Großwardein eingereicht. Die Kreise Bihor und Arad und ihre Kreisstädte wollen nun für die gesamten Machbarkeitsstudien und für die sonstige verwaltungstechnische Dokumentation aufkommen, so dass das Vorhaben beschleunigt werden kann. Eine Million Euro steuert bereits die Stadt Großwardein bei, wie der noch amtierende Bürgermeister und künftige Kreisratsvorsitzende von Bihor, Ilie Bolojan, sagte. Er sei sich mit den Kollegen aus dem Kreis Arad einig, dass der Bau der Schnellstraße das wichtigste Infrastrukturprojekt Westrumäniens sei, zumal dadurch auch die südlich von Arad verlaufende Autobahn A1 (Nadlak/Nădlac-Temeswar/Timișoara-Hermannstadt/Sibiu) und die nördlich von Großwardein teilweise noch zu bauende A3 (Borș-Klausenburg/Cluj-Napoca-Neumarkt/Târgu Mureș) verbunden wären.

Die CNAIR habe vorgeschlagen, dass man auf insgesamt 58 Kilometern eine drei- bzw. zweispurige Autobahn und auf 76 Kilometern eine zweispurige Schnellstraße baut. Laut der rumänischen Verkehrsordnung sind die Fahrspuren einer Schnellstraße etwas enger als jene einer Autobahn, auch verfügen Schnellstraßen über keinen Pannenstreifen wie reguläre Autobahnen. Geplant sind ferner 66 Brücken oder Überführungen, 12 Verkehrsknoten sowie die Errichtung von insgesamt fünf zusätzlichen Verbindungsstraßen, sagte Bolojan ferner. Man werde dadurch die etwa 18.000 Einwohner große Stadt Salonta von dem belästigenden Transitverkehr befreien und dem Süden des Kreises Bihor zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten schaffen. Ähnliches gilt für die Stadt Chișineu-Criș im Kreis Arad, die ebenfalls durch den wachsenden Fernverkehr fast rund um die Uhr gelähmt ist.

Durch die Nähe zur ungarischen Grenze und den dadurch guten Verkehrsverbindungen nach Westeuropa haben sich entlang der Strecke von Arad nach Großwardein, so zum Beispiel bei Zimand, Nădab und Chișineu-Criș sowie in den nicht weit entfernten Kleinstädten Sanktanna/Sântana und Curtici im Kreis Arad oder bei Salonta im Kreis Bihor mehrere ausländische Industrieunternehmen angesiedelt. Auch die Landwirtschaft hat sich entlang der Strecke gut entwickelt.