Temeswar - Das Temeswarer unabhängige Theater Basca stellt eine neue Produktion – an der Grenze zwischen Theater und Film – vor. Das Format der Aufführung besteht aus VR (virtuelle Realität) und 360- Grad-Video. Die Produktion stellt nun die erste VR-Theateraufführung in Temeswar/ Timișoara dar. Das Projekt „Turnul #urmatorulnivel“ (zu Deutsch: Der Turm – nächstes Niveau) wird am Freitag, dem 17. Dezember, um 18 Uhr, im Kulturraum FABER vorgestellt. Die Produktion kann aber auch am Samstag und Sonntag, dem 18. und 19. Dezember, kostenlos auf der Plattform www.stageon.ro in 360-Grad-Videoformat verfolgt werden. Abrufbar ist sie sowohl vom Desktop als auch vom Smartphone. Kopfhörer sind aber für Klang und einer immersiven Erfahrung erforderlich. Für ein noch besseres VR-Erlebnis kann die Produktion online mit VR-Brillen verfolgt werden. Dies ist eine Premiere in Temeswar, aber auch für das Basca-Theater, das zum ersten Mal die VR-Technologie in der Umsetzung eines kulturellen Produktes nutzt.
Einzigartig ist auch der Austragungsort für das Projekt: die Videoaufnahmen wurden im Wasserturm in der Josefstadt/Iosefin gedreht. Der Turm soll demnächst zu einem Kulturraum umfunktioniert werden. Für die Regie der Aufführung zeichnet Alex Mihăescu. Der Text wird gemeinsam von Ionuț Sociu, Alex Mihăescu sowie dem Basca-Team verantwortet und reflektiert die Realität des letzten Jahres in Rumänien, indem er die Metapher des Fegefeuers verwendet, um mit Humor über die Dämonen zu sprechen, die unsere Gegenwart heimsuchen: Epidemie, Korruption, widersprüchliche soziale und politische Einstellungen in der rumänischen Gesellschaft. Der Konflikt an der Basis (sowohl der Basis der Geschichte als auch der Basis des Turms) zwischen den Gestalten ist hauptsächlich auf Oberflächlichkeit und mangelndes Einfühlungsvermögen zurückzuführen, aber wenn die Gestalten aufsteigen (auf das je höhere Niveau im Turm), verlieren sie den Kontakt zur Welt und sie erkennen, dass sie nur einander haben. Obwohl die Gestalten bei diesem Aufstieg allein sind, folgt ihnen der Zuschauer und fühlt sich direkt an ihrer Seite. Am Ende werden die Gestalten erkennen, dass sie nichts anderes tun können, als zusammenzuarbeiten, unabhängig von persönlichen Vorlieben oder Überzeugungen, von der Generation, der sie angehören oder dem Bildungsstand.