Reschitza – Das Rathaus Reschitza meldet, dass das erste Drittel der neugelegten Straßenbahntrasse von Reschitza im Dezember fertiggestellt, also befahrbar sein wird. Das schließt auch die Neugestaltung des gesamten Republicii-Boulevards in der Neustadt Govândari sowie die Straßenüberführung und Bersaubrücke zwischen dem Rangierbahnhof der Werksbahnen und dem Stadtausgang Richtung Temeswar (gemeinhin „Einkaufszentrum Kaufland“ genannt), ein.
Damit sollen in zwei Monaten die von PORR-Bau Rumänien durchgeführten Stadterneuerungsarbeiten in „Phase 1“ abgeschlossen sein. „Phase 2“ umfasst die Teilstrecke zwischen dem Rangierbahnhof und dem Arbeiterheim in der Neustadt, vorbei am Verwaltungszentrum, sowie die komplette Neugestaltung der Temeswarer Straße, die die Neustadt umgeht, „Phase 3“ den Ankauf und die Inbetriebsetzung der Straßenbahnen (allerdings verantwortet für „Phase 3“ das Entwicklungsministerium, über das der Ankauf der Straßenbahnen von einer türkischen Firma für Maschinenbau läuft). Die Bauphasen in Reschitza werden mittels einer EU-Finanzierung von 70 Millionen Euro über die Regionale Entwicklungsagentur ADR Vest finanziert, wobei der Beitrag der Stadt bei zwei Prozent der Gesamtkosten liegt.
Der seitens des Reschitzaer Rathauses für das Projekt Verantwortliche Adelin Truță erklärte auf der jüngsten Tagung des Stadtrats: „Der Beitrag von zwei Prozent zum Projekt, zu dem sich die Stadt verpflichtet hat, wird schwerlich die Mehrkosten ausgleichen, die durch die Inflation und die Preisexplosionen in manchen Bereichen der Bauwirtschaft verursacht wurden. Wir, die Stadt, beabsichtigen, diese Differenz von Bukarest, von der Regierung, einzufordern. Das schließt auch Gelder ein, die uns vom Entwicklungsministerium versprochen wurden zum Kauf von E-Nahverkehrsbussen, mit denen die Verkehrsanschlüsse ab den Verkehrsknoten an den Enden der Straßenbahnlinie bewerkstelligt werden sollen – dafür läuft gegenwärtig die Ausschreibung. Zudem sind gegenwärtig bereits viele Arbeiten im Gange, die in der Entwurfsphase zu ganz anderen Summen durchgeführt hätten werden können...“
Bis am 29. September hat das Reschitzaer Rathaus zehn Millionen Euro bezahlt für Straßenbauarbeiten, die bis zum Stichtag durchgeführt waren. Das Geld kam von Vorfinanzierungen, die ADR Vest überwiesen hat.
Bislang liegen alle Bauarbeiten zur Wiedereinführung des Straßenbahnverkehrs innerhalb der festgelegten Termine. Auch die Finanzierungen weisen noch keinerlei Rückstände auf. Denn Zeit und Geld sind die Faktoren, auf die es bei diesem Projekt ankommt, erklärte Tru]˛ den Reschitzaer Ratsherren. Jede Überziehung von Terminen stellt eine Gefahr für die EU-Finanzierung des Großprojekts in Frage.
Trotzdem äußerten einige Ratsherren in der Fragerunde Bedenken, ob auch die Straßenbahnzüge, die vom Entwicklungsministerium aus der Türkei angekauft werden (ebenfalls mit EU-Geldern) auch wirklich rechtzeitig ankommen werden, um die Jungfernfahrt des neuen Projekts zu sichern – was im Dezember 2023 geschehen soll. Der Projektverantwortliche seitens der Stadt konnte nur versichern, dass bisher alle Termine, die die Stadt mit PORR-Bau festgelegt hat, punktgenau eingehalten wurden. Wozu auch der Beginn der Bauarbeiten beim Arbeiterheim gehöre, „obwohl die Arbeiten am anderen Ende der Strecke noch nicht ganz fertig sind“ - wie einer der Ratsherren meckerte. Die Planungen der Stadt, gemeinsam mit PORR-Bau seien sehr detailliert, einschließlich, wie viele Bauarbeiter täglich und wo im Einsatz sein müssen. Da laufend die neuen Schienen eintreffen, seien eigentlich alle Hürden aus dem Weg, um einen reibungslosen Bauablauf zu sichern.
Allerdings gab Truță zu, dass der Endtermin, an dem PORR-Bau das Projekt der Stadt als abgeschlossen übergibt, gemeinsam mit ADR Vest auf April 2024 festgelegt ist, dass aber PORR-Bau versichert habe, Dezember 2023 als Endtermin respektieren zu können – so lange die Teilfinanzierungen pünktlich kommen. Bislang haben die parallel durchgeführten Arbeiten des Siedlungswasserunternehmens AquaCaraș die Arbeiten von PORR-Bau nicht behindert. AquaCaraș kann vorläufig mit den Erneuerungsarbeiten der Siedlungswasserwirtschaft immer einen Schritt voraus sein.