Erzbistum baut Sozialstätte

Mehr Unabhängigkeit und Selbstvertrauen für Senioren

Hermannstadt - Einen Vertrag über nichtrückzahlbare EU-Mittel in Höhe von rund 2,55 Millionen Lei zur Modernisierung, Einrichtung und Ausstattung eines Sozialzentrums in der Hermannstädter Brukenthalgasse/Xenopol 32 haben Anfang der Woche der Hermannstädter orthodoxe Erzbischof Liviu Streza und Simion Crețu, der Direktor der Entwicklungsagentur Zentrum (ADR Centru) unterzeichnet. Das Vorhaben im Gesamtwert von knapp 4,3 Millionen Lei, für das auch Mittel des Europäischen Fonds für Regionalentwicklung, aus dem Staatshaushalt und Eigenmittel aufgewendet werden, will Bedingungen zur Unterstützung und Verbesserung der Lebensqualität für rund 200 Senioren im Alter von über 65 Jahren schaffen, die bedürftig, unselbstständig oder vom sozialen Ausschluss bedroht sind.
Das Projekt sieht umfassende Arbeiten zur Renovierung des verfügbaren Altbaus, der Einrichtung des Dachgeschosses und der Umsetzung der Brandschutzvorgaben vor. Im gesamten Gebäude wird die Inneneinrichtung erneuert und im Außenbereich werden im Innenhof Arbeiten an der Fassade ausgeführt, wo auch ein Aufzug für Personen mit Gehbehinderungen eingebaut wird. Die Investition sieht desgleichen die Erneuerung der Elektroinstallationen, der Sanitäreinrichtungen und der Heizanlage vor. Für die Sicherheit der Mitarbeiter des Zentrums und der hier betreuten Senioren werden zudem eine Videoüberwachungs- und eine Brandmeldeanlage eingebaut. Für ein besseres Energiemanagement werden die Beleuchtungs- und die Heizanlage an ein Gebäudemanagement-System angeschlossen. Um möglichst alle Räume des Zentrums für die Personen mit Geh- und sonstigen Behinderungen zugänglich zu machen, werden Zufahrtsrampen, behindertengerechte Toiletten sowie breitere Eingangstüren eingerichtet und Ausstattungen für Bewegungstherapie aber auch das notwendige Mobiliar, verschiedene Haushaltsgeräte und IT-Ausstattung angekauft.

Nach Beendigung der Investition wird das neue Zentrum seine Tätigkeit im April 2022 aufnehmen und vorherrschend Tätigkeiten zur Freizeitgestaltung, Rehabilitation und Entspannung, der Teilhabe an und Organisation von gemeinnützigen und Kulturveranstaltungen, der Betreuung und Unterstützung der Angehörigen anbieten. Zudem erhalten die Senioren Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Verwaltungstätigkeiten aber auch informelle Bildung für ein gesundes und aktives Leben.

Die Einrichtung wird auch Leistungen für die geistige Gesundheit der betreuten Senioren anbieten, so Screenings zur Ermittlung seelischer und geistiger Beschwerden und Betreuung und Unterstützung bei der Erkennung und schnellstmöglichen Behandlung geistiger oder neurologischer Störungen. Dabei wird Rücksicht auf die soziale Dringlichkeit, die Bedürftigkeit der betreffenden Person sowie den Bedarf an geistiger, körperlicher oder gesundheitlicher Betreuung genommen. Für die Betreuungstätigkeiten werden wöchentliche Hilfsgruppen von acht bis zehn Personen organisiert und täglich können bis zu 25 Senioren abwechselnd an den geplanten Tätigkeiten, je nach Gesundheitszustand und Vorliebe für bestimmte Sozialisationsprogramme des Zentrums teilnehmen.

„Die Notwendigkeit der Umsetzung dieses Vorhabens ist von der schwierigen Lage aufgrund der gesundheitlichen Not und dem begrenzten Zugang der Senioren zu den sozialen Leitungen gegeben. Das orthodoxe Erzbistum wird den Zugang der Senioren mit Behinderungen zu den Tätigkeiten des Zentrums ermöglichen und die erbrachten Sozialleistungen werden dank der verfügbaren Betreuer und der teilnehmenden Freiwilligen abwechslungsreich und hochwertig sein. Somit wird die Stätte Sozialisierungs-, Kulturprogramme und Freizeittätigkeiten anbieten, die Lebensqualität der Teilnehmer verbessern und ihnen zu mehr Unabhängigkeit und Selbstvertrauen verhelfen“, so Simion Crețu.