Reschitza – Im Sozial- und Seniorenpflegewesen des Banater Berglands sind gegenwärtig 1094 Personen beschäftigt, 109 in öffentlicher Funktion, 985 als Vertrags-Angestellte. Doch gibt es im Sozialpflegesystem des Banater Berglands eine Menge freie Posten, die trotz häufiger Ausschreibungen nicht besetzt werden können. Kreisratschef Romeo Dunca führt das auf einen Mangel an Pflegekräften mit entsprechender Ausbildung zurück. Im Grunde aber geht es höchstwahrscheinlich darum, dass alle einmal Ausgebildeten, sobald sie eine Zeit lang im System gearbeitet haben, den Verlockungen der personell ebenso mangelhaft besetzten Pflegesysteme von Österreich, Deutschland oder Italien erliegen: sie nutzen die hierzulande erzielten Diplome und Erfahrungen und gehen, nach formalen Crash-Kursen im Deutschen oder Italienischen, wegen der höheren Löhne ins Ausland.
Dies zumindest die Erklärung, die innerhalb des Systems im Banater Bergland unisono als Wahrheit bezüglich Personalmangel gilt. Fakt ist, dass gegenwärtig im Banater Bergland der Kreisrat über eine „Einsparung“ von 3,4 Millionen Lei spricht, Gelder, die ausschließlich aus dem Lohnfonds des Sozialbetreuungswesens kommen und wegen Personalmangel nicht ausgegeben werden können.
Im Lauf dieses Jahres hat der Kreisrat wiederholt auf seiner Tagesordnung Änderungen der Organigramme im Sozialwesen (der dem Kreisrat unterstellten Generaldirektion für Sozialbetreuung und Kinderschutz, rumänisches Kürzel DGASPC) gehabt. Und vorgenommen. Entweder, weil es gelungen war, Neuanstellungen zu machen, weil Postenbeschreibungen abgeändert werden mussten, oder weil Abgänge irgendwie kompensiert werden mussten. In allen Fällen ist aber im Regelfall die Zahl der unbesetzten Posten in etwa dieselbe geblieben.
Auf die Frage, ob das nicht auch ein Managementproblem an der Spitze von DGASPC und ein blinder Fleck im Bildungswesen sein kann, neben dem unterschiedlichen Lohnniveau gegenüber den Verlockungsstaaten im Bereich, antwortete Kreisratspräses Romeo Dunca: „Wir haben Ausschreibungen und Besetzungswettbewerbe in allen Bereichen von DGASPC organisiert. Ich glaube aber, dass wir in erster Linie im Banater Bergland einen akutem Mangel an qualifizierten Personal haben. Leider. Zu uns kommt fast niemand in diesem Bereich. Meine Überzeugung ist inzwi-schen, dass wir da einen sehr sensiblen Bereich geerbt haben, delikat, aber mit verhältnismäßig viel Geld zur Verfügung. Der Bereich funktioniert weder so, wie wir uns das erträumen, noch wie es minimal nötig wäre. Aus einigen Blickwinkeln sind trotzdem positive Änderungen auszumachen. Die substantiellen `Einsparungen`, die wir in diesem Bereich haben, 3,4 Millionen Lei, werden wir wohl per Kreisratsbeschluss anderweitig im selben Bereich ausgeben, zu materiellen Verbesserungen innerhalb des Systems. Damit hie und da die Unterkunfts-, Lebens- und Pflegebedingungen verbessert werden. In einer Konjunktur, wo es an allen Ecken und Enden an Geld mangelt und wo überall der Bedarf groß ist – da ist auch das nicht wenig. Ideal natürlich auch nicht.“