Bukarest - Ob die Jahre des Büffelns sich gelohnt haben, zeigte sich am Montag und Dienstag im Gebäude des Lyzeums „Ion Luca Caragiale“. Dort fanden die mündlichen Prüfungen für das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz (DSD) statt. Insgesamt 37 Deutschlerner bemühten sich um den Erhalt der sprachlichen Niveaustufe B2/C1, die höchstmögliche Niveaustufe des Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens für Sprachen in Rumänien. Die Stufe C2 gilt als Muttersprachenniveau.
„Es geht nicht nur darum, Deutsch sprechen zu können”, erklärt Prüfungsabnehmerin Patricia Piendl, „die Schüler müssen beweisen, dass sie globales Wissen besitzen und multiperspektivisch denken können.“ Nicht alle haben bestanden.
Über mehrere Jahre lernten die Schülerinnen und Schüler zeitkritische, internationale Themen auf Deutsch zu erörtern. „Sind die Menschen in Rumänien durch die Medien manipuliert?” lautete zum Beispiel das Thema eines Prüflings, der im Antwort-Frage-Spiel auch auf die medialen Verhältnisse anderer Staaten verweisen können musste. Die Themen waren mitunter auch sehr lebensnah für die jungen Prüflinge. So untersuchte ein Teilnehmer, ob es für einen angehenden Erwachsenen „cool“ oder „peinlich“ sei, außerhalb des Elternhauses zu wohnen. Am 16. März 1972 hatte die Kultusministerkonferenz in Deutschland beschlossen, ein „Deutsches Sprachdiplom” zu schaffen. Seit 1974 können Schülerinnen und Schüler an staatlichen oder privaten Schulen im Ausland das Deutsche Sprachdiplom erwerben. Das DSD ist seither die einzige schulische Prüfung für Deutsch als Fremdsprache im Ausland.