Temeswar (ADZ) - Nicolae Robu, der sein Mandat als Temeswarer Bürgermeister heute offiziell an Dominic Fritz abgibt, weiß bereits, womit er sich weiterhin beschäftigen wird. Er wolle ein Team von Freiwilligen bilden und leiten, das die Stadt- und die Kreisverwaltung bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie unterstützen soll.
Er sei zur Ansicht gelangt, dass man sich hierzulande und eigentlich überall auf der Welt eher von Panik als von wissenschaftlichen Erkenntnissen leiten ließ und dass den Covid-19-Bekämpfern die Besonnenheit fehle, sagte Robu. Er habe sich bereits ein Verfahren zur Datensammlung ausgedacht und wolle die Behörden mit seiner Taskforce bei der Ermittlung, Überprüfung und Überwachung von Infektionsherden unterstützen. Schließlich sei er Informatikprofessor, so dass er über die nötigen theoretischen Kenntnisse und die praktische Einsicht verfüge, um das eher unübersichtliche Lagebild nach wissenschaftlichen Prinzipien zu beleuchten. Das solle zu besser fundierten Entscheidungen beitragen. Sein Einsatz gelte auch weiterhin der Temeswarer Gemeinschaft, sowohl der neue Bürgermeister Fritz, als auch der neue Kreisratvorsitzende Alin Nica sollen von seiner Expertise profitieren. Kurz nach seiner Amtseinführung am Samstag hatte Nica einen Expertenstab zur Covid-19-Bekämpfung einberufen, auch Fritz führte diese Woche Gespräche mit den Verantwortlichen der Temeswarer Universität für Medizin und Pharmakologie sowie mit leitenden Ärzten der wichtigsten Covid-19-Spitäler in der Stadt. Fritz hatte die Möglichkeit flächendeckender Tests ins Gespräch gebracht und versicherte, dass er sich nach der Amtsübernahme zuallererst mit der Infektionsbekämpfung beschäftigen werde.
Am Mittwoch meldete der Kreis Temesch 318 neue Covid-19-Infektionen, 184 davon in Temeswar. Von Dienstag auf Mittwoch starben sieben Patienten, 31 werden auf den Intensivstationen des Victor-Babeș-Spitals und des Kreiskrankenhauses behandelt. Da im gesamten Kreisgebiet die Marke von 3 Infizierten pro Tausend Einwohner überschritten wurde, bleibt die Lage weiterhin sehr angespannt. 16 Infektionsherde konnten ermittelt werden, der letzte auf der Urologie-Abteilung des Kreiskrankenhauses, wo 16 Infektionen nachgewiesen werden konnten. Die höchste Infektionsrate meldet inzwischen die Gemeinde Pesak/Pesac, dort liegt diese bei 8,14 pro Tausend Einwohner. In Temeswar liegt der Wert mittlerweile bei 4,15, hohe Werte melden Ghiroda (6,92), Neubeschenowa/Dude{tii Noi (6,36) und Dumbrăvița (5,56).