Temeswar (ADZ) – Rumäniens ehemaliger Premierminister Sorin Grindeanu kehrt in die Politik zurück, nachdem er am Wochenende an der Sitzung des Temescher PSD-Kreisvorstands teilgenommen hat. Dort sagte Grindeanu, dass er für ein Amt im PSD-Landesvorstand kandidieren möchte und sich dem Team von Marcel Ciolacu angeschlossen hat. 

Zwischen Januar und Juni 2017 leitete der gebürtige Karansebescher Grindeanu die aus den Wahlen vom Dezember 2016 hervorgegangene PSD-ALDE-Regierung, doch nach einem Zwist mit dem damaligen PSD-Vorsitzenden Liviu Dragnea wurde sein Kabinett gestürzt und er aus den Leitungsgremien der Sozialdemokraten entfernt. Später belohnte ihn Dragnea mit dem Leitungsposten bei der Behörde für Telekommunikation ANCOM, von wo Grindeanu sein politisches Comeback vorbereitete. Mit der Eilverordnung Nr. 13/2017 zur Novellierung des Strafrechts und der Strafprozessordnung, die der 2019 erfolgten Inhaftierung Liviu Dragneas vorbeugen sollte, löste das Grindeanu-Kabinett im Winter 2017 wochenlange Massenproteste aus, die größten nach der Wende von 1989.

Nun glaubt Sorin Grindeanu an die erfolgreiche Temescher PSD-Mannschaft und ist sich sicher, dass die PSD-Kandidatin für das Temeswarer Bürgermeisteramt Voichi]a L˛zureanu ein sehr gutes Bild abgeben werde.

Der Temescher PSD-Vorsitzende Alfred Simonis sagte, dass sein Kreisverband Grindeanus Kandidatur für den Landesvorstand unterstützen werde, weil er dafür sorgen werde, dass man in Bukarest endlich begreife, wie sich die Politik im Banat und in Siebenbürgen gestalten lasse, dass dies nämlich anders sei als in der Hauptstadt. Der Einsatz von Grindeanu im bevorstehenden Wahlkampf bedeutete, dass die Temescher Sozialdemokraten die Wahlen gewinnen wollen und dafür „schweres Geschütz“ einsetzen werden.