Temeswar (ADZ) - Nachdem der Interimspräsident Crin Antonescu am Wochenende die Temeswarer am Domplatz zu einem „Ja-Wort“ beim Referendum am 29. Juli aufforderte, war am Montag, den 16. Juli, der Ex-Premierminister Mihai Răzvan Ungureanu an der Reihe, mit den Temeswarern ins Gespräch zu kommen. „Nein“ beim Referendum war diesmal die Message. „Temeswar ist rechts orientiert, Kommunismus hat hier nichts zu suchen“, so Ungureanu über den Besuch von Antonescu am Sonntag.
Der Ex-Premier Ungureanu machte schwere Vorwürfe gegen den Interimspräsident: Antonescu habe nur schwer die Hochschule abgeschlossen, denn er sei zwei Jahre sitzen geblieben. Auch in seinem Versuch, John F. Kennedy und dessen bekannte „Ich bin ein Berliner“-Aussage nachzuahmen, sei er gescheitert. Als Übergangspräsident sei Crin Antonescu jeden Tag sitzen geblieben, so das Wortspiel von Ungureanu.
Ungureanu basierte bei seinem Besuch auf eine eher lockere Vorgehensweise, im Vergleich zu Antonescu.
Er ist durch die Temeswarer Innenstadt spazieren gegangen, ließ sich Zeit, die Fragen der Temeswarer zu beantworten und ist auch in Dialog mit machen Protestlern getreten. Mehrere Revolutionäre haben gegen Traian Băsescu und den Ex-Premier, der diesen unterstützt, protestiert. Ungureanu hat auch einen Vortrag im Adam-Müller-Guttenbrunn-Haus gehalten. Zugleich hat er eine Zusammenarbeit zwischen seiner Mitte-Rechts-Initiative und der Gesellschaft Timişoara abgeschlossen. „Wir haben gemeinsame Ziele, daher wird die Gesellschaft Timişoara Mihai Răzvan Ungureanu und seine Initiative unterstützen. Wir wollen dadurch unsere Unzufriedenheit bezüglich der aktuellen politischen Lage in Rumänien zum Ausdruck bringen“, so Florian Mihalcea, Vorsitzender der Gesellschaft Timişoara.