Reschitza – Ziel der Idee, aus einer der alten Industriehallen von Reschitza ein Exzellenzzentrum für Metallskulpturen und -plastiken zu machen, die zum 250. Jahrestag der Gründung der Schwerindustrie im Oberen Bersautal aufkam, ist es, etwas von den besten Traditionen der Stadt an der Bersau in die Gegenwart herüberzuretten: die Metallformung, die Metallverarbeitung. Am Montag ist, nach mehrmonatiger Vorbereitung und mit aktiver Unterstützung der Regionalentwicklungsagentur ADR Vest und der Temeswarer Kunststiftung „Triade“ der Familie Jecza, Mutter Sorina und Sohn Andrei, der offizielle Start dazu gegeben worden.
Vor der Minda-Halle – die sich an der Straße befindet, die zum Semenik führt, am semenikseitigen Hang des Hügels, auf dem sich das Stadtviertel Stawilla befindet - stehen ein paar Monumentalskulpturen aus Metall, von denen die von Ingo Glass, von Doru Covrig und von Roman Cotoșman auffallen – letztere erstmals und nach einer Skizze und den genauen Anweisungen des verstorbenen Künstlers realisiert. Damit hat Reschitza bereits einen Anziehungspunkt mehr, eine Freiluft-Ausstellungsgalerie für Monumentalplastiken. Immerhin: Reschitza ist um mindestens sechs Werke der Großen der rumänischen neuzeitlichen Metallplastik reicher geworden: Ingo Glass, Roman Cotoșman, Doru Covrig, Peter Jecza, Aurel Vlad und Constantin Flondor.
Nun wird die Industriehalle Minda zu einem Exzellenzzentrum für Metallplastik umgewandelt. Dazu der weiterhin extrem rührige Bürgermeister von Reschitza, Ioan Popa: „Ich glaube fest daran, dass Reschitza im Stande ist, sich neu zu erfinden durch die Metallplastik, durch Metallverarbeitung, anders als in den vergangenen 250 Jahren.“ Der Raum des Engtals des Industriestandorts Minda, seit der Wende stark von der primären Holzverarbeitung eingenommen, wird nun sanft rückverwandelt in ein kleines Metallverarbeitungszentrum – zu ausschließlich künstlerischen Zwecken.
Montag ist praktisch in feierlichem Rahmen dieser Wandel, der letztendlich mit mehr als fünf Millionen Euro aus EU-Mitteln über ADR Vest subventioniert wird, angestoßen worden. Die Industriehalle soll nicht nur generalüberholt und erdbebensicher gemacht werden, sie soll auch zur effizienten Metallverarbeitung ausgestattet werden – um sie darauf vorzubereiten, Schaffenslager für Metallplastiker („ein-zwei pro Jahr“, so der Bürgermeister) hier zu beherbergen. Auch soll es ein Praktikumsraum für die Schüler des Technischen Kollegiums werden, für die duale Berufsausbildung. Nicht zuletzt hat der Bürgermeister im Plan, hier Kleinserien metallener Park- und Straßenmöbel herzustellen, die nach dem Design von etablierten Künstlern entstehen sollen.