Temeswar - Der feministische Filmclub F-Sides kommt im Mai nach Temeswar/Timișoara und lanciert hier seine vierte Saison. Zusammen mit drei anderen Programmen, die von den Organisatoren des Projekts für 2023 vorbereitet wurden, will der Club in dieser Ausgabe, die im April in Bukarest gestartet wurde, dem Publikum Filmvorführungen anbieten, die sich auf das Schaffen von acht Regisseurinnen konzentrieren, zusammen mit literarischem Material von acht zeitgenössischen rumänischen Schriftstellerinnen (die ADZ berichtete).
„Flip the Script!“ (Dreht das Drehbuch um!) ist das Thema der aktuellen Saison und basiert auf der Idee, den literarischen Kanon neu zu schreiben oder zu lesen, jenes subjektive und einschränkende Instrument zur Beurteilung des Wertes eines literarischen Werkes, das Hunderte von Jahren kreativen Schreibens nicht berücksichtigt. Das Temeswarer Publikum ist daher eingeladen, am Mittwoch, dem 24. Mai, um 20.30 Uhr im Victoria-Kino, in der Ciprian Porumbescu-Straße Nr. 2, den ersten Film der Saison zu sehen: „Losing Ground“ (Regie: Kathleen Collins, 1982) ist der erste unabhängige Film einer afroamerikanischen Filmemacherin aus den USA. Die Autorin Ilinca M˛nescu wurde für die Vorführung am 24. Mai eingeladen. Ihr Text wird auf Scena9.ro verfügbar sein und kann vor der Vorführung im Kino gehört werden.
Im Laufe des Kulturhauptstadtjahres 2023 werden in Temeswar drei weitere Programme mit Unterstützung des Nationalen Kulturprogramms „Temeswar - Europäische Kulturhauptstadt 2023“ stattfinden. Diese werden über das Förderprogramm „Grow Timișoara 2023“ finanziert und vom Projektenzentrum der Stadt mit Mitteln aus dem rumänischen Staatshaushalt über das Kulturministerium umgesetzt.
„F-Sides Chapters“ wird im Juli als pädagogisches Filmprogramm für Teenager in Form einer Reihe von Kleingruppentreffen eingeführt. Die Jugendlichen durchlaufen einen Lehrplan, in dem die wichtigsten Konzepte der Geschlechterforschung auf der Grundlage der von ihnen gesehenen Filme vorgestellt werden. Der Aufruf an die Jugendlichen wird im Juni veröffentlicht. Mit der Marguerite Duras Retrospektive - zum Abschluss der Saison, die der Schnittstelle zwischen Film und Literatur gewidmet ist, will der Filmclub F-Sides das Temeswarer Publikum auf eine europäische Schriftstellerin und Regisseurin aufmerksam machen. Das letzte Programm sieht eine Diskussion über das Gender-Mainstreaming in Kulturprojekten vor, mit dem Schwerpunkt auf der Frage, wie die Geschlechterdimension in die Organisation von Kulturprogrammen eingebracht werden kann. Fachleute aus der Kreativwirtschaft, Veranstaltungsorganisatoren und Kulturmanager werden dazu eingeladen. Details zu all diesen Programmen und zur aktuellen Filmclub-Saison sind von der Webseite f-sides.ro abrufbar.